25.09.19 – Hermes Hansecontrol

Mit zertifizierter Sicherheit Rückrufen vorbeugen

Das EU-Schnellwarnsystem Rapex sendet beinahe täglich Warnmeldungen aus. Auch Spielzeuge geben immer wieder Anlass zur Warnung. Private Prüfinstitute unterstützen Hersteller und Handel bei der Einhaltung von Richtlinien und Normen.

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orbereitung einer chemischen Analyse: Hier wird sichergestellt, dass das Kuscheltier keine unerlaubten Stoffe enthält. © Hermes Hansecontrol

 
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Mathias Matschke, Geschäftsführer der Hermes Hansecontrol Group © Hermes Hansecontrol

 

Schadstoffe im Spielschleim, verbotene Weichmacher in Puppen, eine Rassel mit Erstickungsgefahr – von Januar bis Mitte Juni dieses Jahres rief das EU-Schnellwarnsystem Rapex bereits 301 Spielzeugartikel zurück. Die häufigsten Rückrufgründe waren ein erhöhtes Unfallrisiko und chemische Risiken durch z. B. die Verwendung nicht zugelassener Weichmacher. Was bleibt, ist ein Imageschaden für die Hersteller und die Unsicherheit beim Konsumenten.

Kleine Kinder sind besonders gefährdet, wenn es um das Verschlucken von kleinen Teilen geht. Knopfaugen, Füllungen, Magnete – das alles unterliegt strengen Vorschriften. Der kindliche Organismus reagiert darüber hinaus besonders empfindlich auf Schadstoffe. Verbraucher – gerade Eltern – fordern daher völlig zurecht schadstofffreie Produkte und eine transparente Kommunikation zu kritischen Inhaltsstoffen.

 

Strengere Richtlinien

Zu November 2018 wurde die bis dahin geltende Spielzeugrichtlinie 2009/48/EG neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst. Seitdem gelten z. B. strengere Grenzwerte für den Einsatz von Phenol bzw. phenolhaltigen Materialien in Spielzeugartikeln. Bei der Spielzeugherstellung kann Phenol beispielsweise in kunstharzgebundenem Holz oder als Konservierer in wasserbasierten Malfarben oder Seifenblasenflüssigkeit Anwendung finden. Überschreitet ein Spielzeug die festgeschriebenen Werte, schlagen die Behörden Alarm. Was folgt, sind häufig Produktrückrufe, die nicht nur mit immensen Kosten verbunden sind, auch der entstandene Imageschaden kann langfristige Auswirkungen auf das Unternehmen haben.

Um diesem Szenario vorzubeugen, arbeiten immer mehr Hersteller mit unabhängigen Prüfinstituten zusammen. Diese unterstützen Spielzeughersteller und Handel bei der Umsetzung und Einhaltung geltender Richtlinien und Normen. Sie verfügen neben dem nötigen Fachwissen und langjähriger Erfahrung auch über die technische Ausstattung, um Spielzeug, Fahrräder und Co. umfassend zu prüfen. „Wir unterstützen unsere Kunden mit maßgeschneiderten Prüfkonzepten und führen die chemischen und physikalischen Prüfungen in unseren hauseigenen Laboren durch“, erläutert Mathias Matschke, Geschäftsführer der Hermes Hansecontrol Group, die Arbeit des Hamburger Prüfinstitutes. Im Idealfall werden Prüfinstitute schon bei der Spielzeugentwicklung mit ins Boot geholt. Denn sie sind mit den aktuellen Marktbedingungen vertraut und können mögliche Fehlerquellen bereits vor der Marktreife identifizieren.

Prüfzeichen bieten Entscheidungshilfe

Neben dem gesetzlich geregelten GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit bietet Hermes Hansecontrol auch die Vergabe eigener anerkannter Prüfzeichen. So können Unternehmen ihre Spielzeuge auf Schadstoffe überprüfen und sich die Unbedenklichkeit mit einem „Schadstoffgeprüft“ zertifizieren lassen.

Unabhängige Produktprüfungen leisten einen wertvollen Beitrag, um die Wettbewerbsposition der Spielzeugunternehmen zu festigen und das Vertrauen der Verbraucher nachhaltig zu stärken. „Eine transparente Qualitätssicherung zählt mehr denn je zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren in der Spielzeugbranche. Vielen Verbrauchern bieten die Prüfzeichen eine wertvolle Entscheidungshilfe bei der Auswahl ihrer Produkte“, so Mathias Matschke.