27.12.24 – Messebesuch vermeidet fünf Geschäftsreisen
Auma: Mehrwert von Messebesuchen
Messen leisten einen Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit, indem sie persönliche Kontakte effizient bündeln und dadurch weitere Reisen vermeiden. Das ist eine zentrale Erkenntnis der Studie „Mehrwert von Messebesuchen: Wie Einzelreisen vermieden werden“. Durchgeführt wurde die Untersuchung im ersten Halbjahr 2024 vom Institut für nachhaltigen Tourismus an der Hochschule Harz im Auftrag des Verbands der deutschen Messewirtschaft Auma.
Konkret belegt die erste und umfassendste Befragung dieser Art mit fast 3.000 Teilnehmern die hohe Effizienz von Messebesuchen. Die Studie zeigt auf, dass pro Besucher und Tag durchschnittlich mehr als fünf separate Reisen vermieden werden – die Spannweite reicht dabei von wenigstens drei bis knapp 14 vermiedenen Reisen je nach Messe. Durchschnittlich hatten die Befragten mehr als 13 Geschäftskontakte pro Tag – wobei über ein Drittel dieser Kontakte ohne den Messebesuch zu zusätzlichen Reisen geführt hätte.
Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Messewirtschaft Auma: „Diese Studie zeigt nicht nur, dass Messen wichtige Treffpunkte für Menschen, Knotenpunkte für Ideen und Schaufenster für Problemlösungen sind. Die Studie zeigt auch, dass Messen als Branchentreffs weitere Geschäftsreisen vermeiden. Die Ergebnisse unterstreichen den Mehrwert von Messebesuchen, die digital nicht ersetzbar sind. Sie liefert wichtige Erkenntnisse, um die Bedeutung von Geschäftsreisen in der Messewirtschaft für effizientes, nachhaltiges Reisen besser einzuordnen. Zugleich zeigen die Ergebnisse Potenziale bei der Messeplanung und ökologischen Reiselogistik auf. Das sind wichtige Erkenntnisse für das Ziel unserer Branche, Angebote für eine emissionsarme oder -neutrale Reise zu unseren Veranstaltungen zu schaffen, wie wir es in unserer Branchenposition zur Nachhaltigkeit festgehalten haben.”
Reise-Vermeidung durch Messen
Die Studie zeigt detailliert: Internationale Besucher auf Messen in Deutschland vermeiden durchschnittlich acht Extra-Reisen, Gäste aus Deutschland sparen knapp vier weitere Reisen durch den richtigen Messebesuch ein. Insbesondere Flugreisende planen ihre Messebesuche hocheffizient: Sie haben mehr Geschäftskontakte (knapp 18) und vermeiden mehr Reisen (knapp acht) als Pkw-Nutzer (über zwölf Kontakte, knapp fünf vermiedene Reisen). Gäste aus Süd- und Mittelamerika sowie dem Nahen und Mittleren Osten vermeiden im Durchschnitt die meisten Reisen (fast zwölf/mehr als elf), was die globale Reichweite und Effizienz von Messen verdeutlicht.
Die Studie beleuchtet auch die Terminplanung und Reisegewohnheiten der Messebesucher: 45 % der Befragten planen weitere Termine im Zusammenhang mit ihrem Messebesuch, wodurch sich die Effizienz der Reise noch weiter erhöht. Deutlich mehr als ein Viertel der Besucher (28 %) verbindet den Messebesuch mit zusätzlichen geschäftlichen Terminen, weitere 17 % kombinierten die Geschäftsreise mit einem privaten Aufenthalt.
Die Mehrheit der Befragten (56 %) gibt an, persönlich auf ökologische Faktoren bei der Messereiseplanung zu achten. Auf Unternehmensebene berücksichtigen sogar 60 % ökologische Aspekte. Dies zeigt ein deutliches Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei Geschäftsreisen zu Messen.
Vielfältige Gespräche auf Messen
Bei der Art der Gespräche liegen informelle Treffen zur Geschäftsanbahnung (rund 42 %) und zum Networking (40 %) auf den ersten Plätzen, gefolgt von Produktbesprechungen (rund 36 %) und Vertragsverhandlungen (rund 20 %). Die Studienergebnisse zeigen bei internationalen Besuchern eine höhere Anzahl von Einkaufsgesprächen als bei inländischen Besuchern (knapp 32 % / über 12 %), was die Wichtigkeit von Messen für internationale Geschäftsabschlüsse zeigt.
Interessant ist auch: Mehr als 60 % der Geschäftskontakte hätten digital nicht in der gleichen Qualität stattfinden können, geben die Befragten an. Dies unterstreicht den hohen Wert persönlicher Begegnungen auf Messen und die Wichtigkeit des direkten Austausches im Wirtschaftsleben.
Messen in Deutschland
Die gut 70 Messeplätze zwischen Nordsee und Bodensee veranstalten durchschnittlich 330 Messen pro Jahr. In dieser Dichte machen sie das Messeland einmalig. Zudem sind Messen in Deutschland hinsichtlich des hohen Internationalitätsgrades besonders: Allein 2023 kamen annähernd zwei Drittel der ausstellenden Unternehmen und ein Drittel des Fachpublikums aus dem Ausland. Diese Veranstaltungen in Deutschland spielen eine zentrale Rolle im globalen Wirtschaftsleben – sie sind die Leitmessen der Weltwirtschaft.
Über Auma
Der AUMA ist der Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e. V., der Dachverband der deutschen Messewirtschaft. International wie national vertritt er die Interessen aller großen und mittleren Messegesellschaften Deutschlands, internationaler Veranstalter in Deutschland sowie der Verbände, welche Aussteller, Service-Unternehmen und Besucherinnen und Besucher vertreten.
Zur Studie „Mehrwert von Messebesuchen: Wie Einzelreisen vermieden werden“