Auch wenn das Wikinger-Thema auf dem Spielemarkt alles andere als unterbesetzt ist, heißt das nicht, dass es die Gunst der Gaming-Götter verloren hat. Einen Gegenbeweis liefert das Kennerspiel „Champions of Midgard“, das schon jetzt als beliebter Klassiker gehandelt wird.

Nachdem der Titel von Autor Ole Steiness bisher nur in englischer Sprache bei Grey Fox Games zu bekommen war, ließ Corax Games die Helden von Midgard nun von ihrem Heimathafen endlich auch in deutschsprachige Gefilde übersetzen.

Der Release der deutschen Version liegt inzwischen ein gutes halbes Jahr zurück, doch ist es dennoch alles andere als zu spät für eine „CoM“-Rezension. Denn Ende des Jahres warten (planmäßig) zwei Erweiterungen darauf, die Welt von Midgard noch abenteuerlicher zu gestalten: „Die unheilvollen Berge“ lassen Bergriesen auf Midgard los, während gefallene Krieger in „Walhalla“ den Segen der Walküren empfangen.

Doch bis es so weit ist, reicht auch bereits das Grundspiel für zahlreiche epische Wikinger-gegen-Monster-Kämpfe aus.

Von Arbeitern und Kriegern

In seinem Kern ist „CoM“ ein taktisches „Worker Placement“-Spiel, bei dem die Spieler abwechselnd ihre Arbeiterspielsteine auf verschiedene Standorte setzen, um dafür Ressourcen wie Münzen, Holz und Nahrung zu erhalten, vor allem aber jede Menge Ruhm einzuheimsen. Wer nach acht Runden die meisten Ruhmpunkte besitzt, gewinnt und wird der neue Jarl!

Und was bringt einem Wikingerkrieger wohl die größte Ehre ein? Richtig – die Jagd auf Trolle und Draugr sowie auf andere Monster aus der nordischen Mythologie, die jenseits des Meeres lauern. Denn selbstverständlich darf auch die Schifffahrt in einem Wikingerspiel nicht fehlen.

Die unterschiedlichen Krieger, die mit Schwert, Speer oder Axt bewaffnet sind, bringen als Würfel den Faktor Glück ins Spiel. Damit stellen sie sicher, dass kein Kampf vollkommen berechenbar und somit langweilig ist.

Trotz der unzähligen Möglichkeiten, die jedem Jarl-Anwärter bei seiner (hoffentlich) ruhmreichen Mission zur Verfügung stehen, spielt sich „CoM“ von Anfang an äußerst intuitiv. Arbeiter einsetzen, Ressourcen erhalten und damit die eigenen Krieger gegen Ungeheuer in die Schlacht ziehen lassen. Bei Odin, da lacht das Spielerherz!

Fazit

Bei „Champions of Midgard“ handelt es sich um ein wunderbar rundes Kennerspiel, das neben der eingängigen Spielmechanik(en) auch mit seinem reichhaltigen, durchdachten und thematisch illustrierten Material punktet. Ruhm und Ehre sind dem Titel damit schon jetzt sicher – vor allem auch in seiner deutschen Umsetzung.

Lob zum Spiel

+ gelungene Kombination aus Worker Placement und Würfelkampf

+ hilfreiche Symbolsprache auf Spielbrett und Material

+ Thema schön ins Spiel eingebettet

Kritik zum Spiel

– Spezialfähigkeiten der Anführer teilweise unausgewogen