12.07.21 – Vom Leerstand zur urbanen Begegnungsstätte

Co-Konzept „Ding“

Die Verödung vieler Warenhäuser und Konsum-Meilen zeigt einen nachhaltigen Wandel an, der vor allem Mittelstädte trifft. Das Co-Konzept „Ding“ will diese Entwicklung umkehren und zentrale Immobilien in urbane Begegnungsstätten transformieren.

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Lokale Macher und Gleichgesinnte aus Bereichen wie Handel, Gastronomie, Event, Bildung und Sport bündeln ihre Inhalte: Das ist die Idee hinter dem Co-Konzept „Ding“ (im Bild die „Cappellini Lounge“ im „Hamburger Ding“). © Hamburger Ding

 

2019 eröffnete der erste Cross Community Space „Hamburger Ding“ auf St. Pauli. Jetzt geht der Betreiber Home United mit seinem Co-Konzept auch in Kiel vor Anker. In der ehemaligen Anson’s-Filiale im Herzen der City soll ein, wie die Verantwortlichen betonen, einzigartiger Mix aus Co-Working, Sport, Gaming, Events, Co-Retail und Gastronomie die Holstenstraße neu beleben. Seit 2017 suchte die Stadt nach einem Nachfolger für das Objekt. Die Umgestaltung des mehrgeschossigen Gebäudes, in die 20 Mio. Euro investiert werden, soll im Herbst 2021 beginnen. 2022 soll das „Kieler Ding“ dann seinen Betrieb aufnehmen.

Stationäre Flächen für Online-Shops

Neben klassischen Büro- und Co-Working-Elementen, Sport- und E-Sport-Angeboten, Eventflächen und einem Podcaststudio soll ein neuartiges Gastronomie- und Einzelhandelskonzept wieder Leben in die Fußgängerzone bringen. Ein offenes Raumkonzept sowie flexible Präsentations- und Verkaufsflächen schaffen dabei Verkaufseinheiten innerhalb der Gastronomie. Ausgewählte Co-Retailer teilen sich die komplette Infrastruktur und können ihre Kosten so um 30 bis 50 % reduzieren, so die Betreiber.

„Unser Co-Retailkonzept richtet sich insbesondere an Marken, die ihre physischen Produkte bisher noch nicht oder nur temporär auf stationären Flächen oder ausschließlich über den eigenen Online-Shop verkaufen, und an Händler mit starken Eigenmarken, die losgelöst vom restlichen Sortiment präsentiert werden können“, erklärt Projektleiter Thorsten Storm. Ziel sei es, Shopping zum Erlebnis zu machen und durch ein kuratiertes, wechselndes Angebot Neugierige anzuziehen. Die Ware kann dabei in den Store bestellt oder bequem über den Web-Shop reserviert und nach Hause geschickt werden. Ein Multipaket-Shop bündelt die Lieferungen verschiedener Paketdienstleister. Artikel können mit anderen Produkten von der Co-Retailfläche kombiniert werden, während nicht gewünschte Artikel direkt zurückgeschickt werden. Lästiges Pakete-Schleppen ist damit passé, unnötiger Verpackungsmüll wird vermieden.

Home United-Gründer Tomislav Karajica und sein Team wollen die „Ding“-Reihe nun auch in weitere Städte bringen und sichten bereits potenzielle Gebäude in ganz Deutschland. Neben Hamburg und Kiel soll ein früheres Galeria-Kaufhof-Gebäude „Osnabrücker Ding“ werden.