24.06.16
Hier kaufen die Deutschen am liebsten
Mit über 16.000 Passanten in der Stunde gilt die Kölner Schildergasse als die meistbesuchte Einkaufsstraße des Jahres 2016.
Das ist das Ergebnis der Passantenfrequenz-Zählung des Immobilienberatungsunternehmens JLL. Was auffällt: Alle Top-5-Städte liegen in diesem Jahr deutlich über ihrem jeweiligen 10-Jahres-Schnitt.
Top-5 im Überblick:
1. Schildergasse, Köln: 16.835 Passanten (2015: 13.440)
2. Neuhauser Straße, München: 14.720 Passanten (2015: 12.945)
3. Zeil, Frankfurt am Main: 14.250 Passanten (2015: 13.480)
4. Kaufingerstraße, München: 13.395 Passanten (2015: 15.655)
5. Schadowstraße, Düsseldorf: 12.365 Passanten (2015: 10.080)
Zur Zählung:
Gezählt wurde an einem Samstag in der Zeit von 13 bis 16 Uhr – hieraus ermittelte man die durchschnittliche Passantenfrequenz pro Stunde. Die Zählung sei laut Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany, deutschlandweit die umfangreichste ihrer Art. „In diesem Jahr haben wir im Schnitt mehr als 708.000 Passanten an 170 Zählpunkten pro Stunde ermittelt. Von 2012 bis 2016 ergibt sich damit ein Plus von 2,4 % und auch der 5-Jahresschnitt von 705.000 Passanten wurde leicht übertroffen.“
Online-Handel als Ergänzung:
Wie Dirk Wichner, Head of Retail Leasing JLL Germany, betont, sei das Ergebnis ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Einkaufen in stationären Geschäften nach wie vor gefragt ist: „Die signifikanten Zuwächse in den Einkaufsstraßen vieler Städte belegen, dass der wachsende Online-Handel von den Kunden als Ergänzung, aber nicht als Ersatz wahrgenommen wird. Der Geschäftebummel und das Kauferlebnis haben ihren Wert für die Kunden sogar noch gesteigert. Ein Grund dafür ist, dass der Handel immer stärker mit Gastronomie kombiniert wird. Die Menschen verweilen gerne in den Innenstädten, weil ihnen stetig neue Produkte, mehr Abwechslung und Unterhaltung geboten werden.“
Fazit der Zählung:
Laut Wichner bleibe der stationäre Handel auch in Zeiten der Digitalisierung gefragt. Dies werde ausgerechnet durch Internethändler unterstrichen, die ihren Webplattformen inzwischen auch einzelne Ladengeschäfte hinzufügen. „Auch bei fortschreitender Digitalisierung möchte der Mensch etwas real erleben: Er will sich mit anderen treffen, Eindrücke bekommen, inspiriert werden, Dinge anfassen, riechen und schmecken können. Das kann kein Computer bieten, wohl aber der Gang in die Einkaufsstraßen. Das unterscheidet den Menschen von der Maschine. Daher sind die Städte erfolgreich und beliebt, die eine passende Mischung an Geschäften anbieten, die ein Erlebnis ermöglichen. Sie sprechen den Menschen nicht nur als Kunden, sondern auch als soziales Wesen an.“