14.06.19 – Online-Handel

Retouren wegwerfen: Grüne fordern Verbot

Jährlich werden in Deutschland 280 Mio. Pakete retourniert – oft landet die Ware dann im Müll. Die Grünen möchten das nun ändern.

Onlinehandel.jpeg

Zahlreiche Pakete schicken die Deutschen jährlich zurück – die Grünen möchten Händler zum Spenden bzw. zur Weiterverwertung verpflichten. © Mymemo - stock.adobe.com

 

Gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe beklagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt die Wegwerfgesellschaft. Um den Umgang mit Retouren umweltfreundlicher zu gestalten, schlägt sie vor: „Dem Online-Handel wird verboten, neuwertige Produkte, die zurückkommen, zu vernichten.“ Im Anschluss sollen Waren, die sich nicht mehr für den Verkauf eignen, verschenkt werden, beispielsweise über Sozialkaufhäuser. Zudem müssten die Rohstoffe wieder zurück in den Wertstoffkreislauf.

Wie viel wird vernichtet?

Oft lohnt es sich für Händler betriebswirtschaftlich nicht, zurückgeschickte Produkte neu anzubieten. Untersuchungen der „Forschungsgruppe Retourenmanagement“ (Universität Bamberg) deuten aber darauf hin, dass massenhafte Vernichtungen, mit denen u. a. Amazon für Aufruhr sorgte, nicht die Regel sind.

Laut der Händlerbefragung werden nur 3,9 % der Retouren entsorgt, das entspricht etwa 11 Mio. Paketen. 79 % der Waren kämen als A-Ware wieder in den Verkauf, 13 % als B-Ware. Das Kölner Forschungsinstitut EHI kommt zu einem ähnlichen Ergebnis.

Quelle: Süddeutsche Zeitung