Seit 2017 residiert die „Villa Kunterbunt“ im Altstadtkern von Aachen nahe des Marktplatzes. Ihren Schwerpunkt hat Inhaberin Hedi Bartussek auf Spielzeug, Bekleidung und Accessoires für Babys und Kleinkinder gelegt. „Wir stehen für ausgesuchte, hohe Qualität und Spielwaren mit hohem Spielwert“, fasst sie zusammen. Die Aspekte Fair Trade, Nachhaltigkeit und Made in Germany spielen bei der Zusammenstellung des Sortimentes für die Händlerin eine wichtige Rolle, weshalb sie insbesondere im Bereich Kinderbekleidung weitestgehend Bio-Labels wie Loud + Proud, Pigeon Organics, Frugi und Sense Organics anbietet.

Bei den Spielwaren orientiert sich Hedi Bartussek trotz gegenteiliger Ratschläge abseits des Mainstreams und verzichtet auf Marken wie Playmobil oder Lego, auch Sammelkarten sind bei ihr nicht zu finden. Holzspielzeug bezieht sie von Firmen wie Ostheimer, Grimm's Spielwaren, Fagus oder Nic. Zum Sortiment gehören außerdem die Bereiche Puppen & Plüsch, Fortbewegung & Outdoor, Textilien, Bücher, Spiele und Puzzles sowie jede Menge schöne Accessoires wie Kindergeschirr oder Aufbewahrungsboxen. Die Produkte kommen von Firmen wie Haba, Kösen, Steiff, Djeco, Geosmart, Boxine, Scoot & Ride oder Trybike. „Kunden schätzen unser Angebot auch hinsichtlich der Unbedenklichkeit in einem immer wieder skandalträchtigen, unübersichtlichen Marktangebot“, betont Hedi Bartussek.

Eine Spielwaren-Institution

Der Eröffnung des Standortes der „Villa Kunterbunt“ am Büchel 19 geht eine lange Geschichte voraus. So ist das Fachgeschäft bereits seit über 35 Jahren eine Institution in der Kaiserstadt. Die Anfänge des Ladens liegen in den achtziger Jahren, als die gelernte Bergvermessungstechnikerin Hedi Bartussek ein kleines Ladenlokal mit 90 m² Größe eröffnete. Zuvor hatte sie bereits ab 1975 auf dem Aachener Kunsthandwerkermarkt mit handgearbeiteten Marionetten Handelsluft geschnuppert. Die Gründung des Einzelhandelsgeschäftes „Hedi's Lädchen“ erfolgte 1978, bevor sie dann nebenan die „Villa Kunterbunt“ eröffnete.

Den hohen Anspruch an ihr Sortiment hatte Hedi Bartussek von Anfang an. 1993 gründete sie deshalb mit Gleichgesinnten den Verband „Arbeitskreis Richtiges Spielzeug – ARS“ zwecks Austausch und Förderung hochwertigen Spielzeugs. Neue Ideen, die die Händlerin bezüglich Sortiment und Präsentation entwickelte, ließen sich in ihrem kleinen Geschäft mit „selbstgebastelten“ Vollholzregalen schlussendlich nicht realisieren, sodass sie 2000 einen neuen Laden mit insgesamt 600 m² Verkaufsfläche am Markt eröffnete. Als zusätzliche Abteilung richtete sie eine 160 m² große Verkaufsfläche für Erwachsene mit Geschenkartikeln, Lifestyle-Produkten, Theaterschminke, Hängematten, Modeschmuck und Küchenaccessoires ein.

Der Wunsch Hedi Bartusseks, die Arbeitsbelastung zu reduzieren, verstärkt durch die Online-Konkurrenz, führte 2017 zur Neueröffnung des 200 m² großen Geschäftes am Büchel in unmittelbarer Nähe zum Markt, wo die „Villa Kunterbunt“ bis heute ihre Türen für Klein und Groß öffnet. Bislang ein verkehrsberuhigter Bereich, wird diese beliebte Altstadt-Zone ab dem Frühjahr 2021 eine autofreie Fußgängerzone sein. Für die Kunden befinden sich genügend Parkhäuser in der Nähe, zudem gibt es eine gute Busanbindung.

Ausbau der Online-Services

In der Coronakrise muss Hedi Bartussek jedoch andere Vorteile ausspielen, um die Kunden zu begeistern. Sie und ihre vier Mitarbeiterinnen punkten mit telefonischer Beratung inklusive Fotos über Messenger, mit einem Lieferservice sowie der Abholung bestellter Ware am Geschäft. Kunden, die sich inspirieren lassen wollen, finden auf der Website einen 3D-Rundgang durch die „Villa“, bei dem sie ganz nah an die einzelnen Regale heranzoomen können, um die Produkte zu begutachten. Kurz vor der Vollendung steht ein digitales Schaufenster mit direkter Bestellmöglichkeit und Abholung bzw. Versand.

Generell setzt die engagierte Händlerin weniger auf Rabattaktionen oder „völlig überschätzte Event-Aktionen“, sondern stellt den Erlebniseinkauf in den Mittelpunkt. Dazu zählt für sie neben dem ausgefeilten Sortiment eine attraktive Ladengestaltung, die bereits am Eingang beginnt. So lassen sich die villenartigen, bunten Säulen der „Villa Kunterbunt“ schon von Weitem erspähen. Die oft sehr aufwendigen Dekorationen der Schaufensterfront wechselt Hedi Bartussek alle drei Wochen. Gerne bezieht sie auch Aktionen der Stadt mit in die Dekos ein, wie zum Beispiel „Aachen putzt“ oder eine Kampagne zur Mobilitätswende. Im Ladeninneren sorgt etwa die Kuscheltier-Abteilung mit coolem Meeresplüschtier-Aquarium sowie Baum- und Pflanzendekoration für echtes Natur-Feeling. Saisonale Themen bedient Bartussek durch entsprechende Thementische oder Schaufensterdekorationen.

Mit der „Villa Kunterbunt“ trägt die Händlerin aber nicht nur zu einer lebendigen Einzelhandelslandschaft in Aachen bei, sondern engagiert sich auch aktiv bei der Gestaltung der Stadt und des gesellschaftlichen Lebens. Dazu gehören Spenden an Aachener Einrichtungen und Sponsoring von Vereinen. Zusammen mit Kollegen finanziert und organisiert sie Blumenschmuck für die Straßen, den Weihnachtsmarkt und die Weihnachtsbeleuchtung. Das Fachgeschäft selbst bietet Ausbildungs- und Praktikumsplätze an.

Die komplette Reportage lesen Sie in unserer März-Ausgabe 2021. Hier geht es zum kostenlosen Probeexemplar. Darin erfahren Sie, warum in der Coronakrise digitale Messen und Plattformen kein wirklicher Ersatz für die Händlerin sind.