das spielzeug: Herr Adam, das Thema Nachhaltigkeit wird Studien zufolge immer wichtiger. Welchen Stellenwert hat das Thema in Ihrem Unternehmen?

Pascal Adam: Nachhaltigkeit ist eines der drängendsten Themen unserer Zeit. Holzspielzeug nimmt dabei eine besondere Rolle ein: nachhaltig, langlebig und biologisch abbaubar. Nachhaltigkeit ist für uns Holzspielzeughersteller also kein Trend- oder Marketingthema, sondern Teil unserer DNA und Maßstab für unser tägliches Handeln. small foot Holzspielzeug nachhaltig zu produzieren, liegt uns besonders am Herzen und hier bei small foot arbeiten in dieser Hinsicht sehr viele „Überzeugungstäter“!

das spielzeug: Auf der small foot-Website ist zu lesen, dass Sie hart daran arbeiten, den ökologischen Fußabdruck ständig weiter zu verkleinern. Mit welchen Maßnahmen wird das konkret umgesetzt?

Pascal Adam: Da gibt es eine Menge an Maßnahmen: So wählen wir z. B. für unser Spielzeug Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder verwenden schnellwachsende, lokale Holzarten, um Transportwege zu verkürzen. Tatsächlich stammt das Holz für immer mehr small foot Produkte aus FSC 100 %-zertifiziertem Anbau (FSC-C138595). Wo immer möglich, verzichten wir auf Kunststoff in Herstellung, Verpackung und Transport und setzen auf natürliche Materialien. Nebenprodukte bei der Herstellung unserer Holzspielzeuge werden konsequent wiederverwertet und beim Design unserer Spielwaren geben wir ressourcenschonenden Ideen, die wenig Verschnitt erzeugen, den Vorzug. Unsere Produktverpackungen sind aus robustem Karton gefertigt. Damit sind sie stabil genug, um als dauerhafte Aufbewahrung zu dienen. Durch möglichst kleine Verpackungen und Umverpackungen sparen wir Energie und Ressourcen beim Transport.

Wir setzen zudem auf solarbasierte Stromerzeugung durch die Nutzung unserer firmeneigenen Photovoltaikanlage und drucken unseren small foot Katalog klimaneutral. Zwei Drittel unserer Firmen-Fahrzeuge sind Hybrid-Fahrzeuge oder fahren vollelektrisch. Darüber hinaus fördern wir als Arbeitgeber das Dienstradleasing für unsere Mitarbeiter. Viele Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen engagieren sich zudem in einer internen Nachhaltigkeits-Projektgruppe und leisten mit konkreten Ideen und Initiativen einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit bei small foot. Ich könnte die Liste weiter ausführen, aber ich denke Sie sehen, wir gehen täglich viele kleine und große Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit.

das spielzeug: Wie nachhaltig wird sich Ihrer Meinung nach die Spielwarenindustrie in den kommenden zehn Jahren entwickeln?

Pascal Adam: Die Spielwarenindustrie wird sich meiner Meinung nach in den kommenden zehn Jahren noch stärker in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln. Dass der Megatrend längst zum Wirtschaftsfaktor geworden ist, ist kein Geheimnis. Dieser wird an Relevanz noch zunehmen, maßgeblich getrieben von den sich weiter wandelnden Verbraucherpräferenzen und einer wachsenden Sensibilität für Umwelt- und Sozialfragen. Verbraucher werden immer bewusster und anspruchsvoller in Bezug auf Umweltfragen und ethische Standards. Das wird Unternehmen antreiben sich weiterzuentwickeln. Der Antrieb für positiven Wandel muss aber auch aus jedem einzelnen Unternehmen selbst kommen, um die Branche insgesamt voranzutreiben.

das spielzeug: Das Thema Spielzeugsicherheit ist aufgrund diverser Billig-Onlinemarktplätze derzeit in aller Munde. Wie stehen Sie zu dem Thema bzw. wie sorgen Sie dafür, dass small foot Spielzeuge für Kinder absolut sicher und unbedenklich sind?

Pascal Adam: Spielzeug muss sicher sein – Punkt! small foot Spielzeug hält alle gängigen Normen ein, wird von unabhängigen Prüfinstituten geprüft und zusätzlich in unserer Firmenzentrale weiteren, intensiven Qualitäts- und Sicherheitskontrollen unterzogen. Unser Qualitätsmanagement begleitet small foot Spielzeug konsequent von der Idee, über die Bemusterung und Anlieferung bis hin zum Verkauf. Über 20.000 Stichproben jährlich gewährleisten die Sicherheit der von uns vertriebenen Spielzeuge. Im Rahmen dieser Proben werden auch die verwendeten Farben, Lacke und Materialien regelmäßig auf Schadstoffe überprüft. Darüber hinaus geben unsere Altersempfehlungen eine fundierte Hilfestellung, ab wann Kinder mit einem bestimmten Spielzeug altersgerecht und sicher spielen können. Dass die strengen, in der EU geltenden Regeln nicht für Anbieter von Spielwaren gelten, die ihren Sitz außerhalb der EU haben und dass Onlinemarktplätze wie Temu nicht zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie Produkte anbieten, die nicht normkonform sind, stellt in meinen Augen eine inakzeptable Ungleichbehandlung für Unternehmen und ein unannehmbares Risiko für Verbraucher dar. Dem muss auf verschiedensten Ebenen Einhalt geboten werden.

das spielzeug: Welche Trends im Bereich Holzspielzeug sehen Sie aktuell und auf welche small foot Neuheiten darf sich der Handel in diesem Jahr noch freuen?

Pascal Adam: Wir beobachten eine klare Tendenz in der Nachfrage hin zu Spielzeugen, die nicht nur pädagogisch wertvoll sind, sondern Kindern auch die Extraportion Spielwert bieten. Gleichzeit ist die Renaissance der nachhaltigen und langlebigen Spielwaren mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit ungebrochen. Holzspielzeug vereint all das – insbesondere, wenn zeitlose Spielideen durch Form, Farbe und Funktion in unsere Zeit übersetzt werden. Genau das tun wir bei small foot und sprechen damit nicht nur das kindliche Spielbedürfnis an, sondern auch das ökologische Bewusstsein und den Sinn für „schönes Spielzeug“ bei Eltern. Für dieses Jahr können sich unsere Handelspartner noch auf eine Vielzahl von Neuheiten freuen, die diesen Trend aufgreifen. Darunter im Sommer ein neues Display mit modernen Tierbuchstaben aus Holz fürs Kinderzimmer sowie das neue Display „Buchstabenzug Polar“, das mit angesagten Polarfarben und frischer Formsprache schon im Rahmen der Spielwarenmesse im Januar für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat. Spätestens im Herbst zieht dann neben weiteren Neuheiten fürs Weihnachtsgeschäft auch eine ganz neue Motorik-Produktlinie bei small foot ein, bei der sich alles um faszinierende Urzeittiere und niedliche Dinosaurier drehen wird.

das spielzeug: Die aktuellen Krisen (Inflation, Kriege, etc.) gehen auch an der Spielwarenbranche nicht spurlos vorbei. Wie begegnen Sie diesen Herausforderungen?

Pascal Adam: Die allgemeine Konsumzurückhaltung und Verunsicherung betrachte ich als die größte Herausforderung, die aus den multiplen Krisen entstanden ist. Sicher wird diese Herausforderung, der wir mit Umsicht und Flexibilität begegnen müssen, nicht nur die Spielwarenbranche noch eine Weile begleiten. Mir persönlich ist es wichtig, dass wir als Unternehmen ein waches Auge und Ohr für die Befindlichkeiten unserer Kunden haben – das gilt für unsere Händlerkunden ebenso wie für den Endverbraucher. Vertrauen aufzubauen ist das A und O – das geht am besten über eine authentische Marke mit einem konkret erlebbaren Markenversprechen. Für small foot sprechen wir in diesem Punkt von dem perfekten Dreiklang aus Spielwert, Design und Preis als Markenversprechen. Spielwert steht für uns dabei im Vordergrund, allerdings immer in Kombination mit einer gewissen Erschwinglichkeit – eine Komponente, die gerade in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten umso wertvoller ist.