06.03.20 – Interview mit Catherine Van Reeth, TIE

„Viele Hersteller gehen bereits die ,Extra-Meile‘“

Toy Industries of Europe (TIE) ehrt mit den ersten „Play for Change Awards“ Spielzeugunternehmen, die die Zukunft für Kinder und den Planeten verbessern.

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Catherine Van Reeth, Director General of Toy Industries of Europe © TIE

 

Die Auszeichnungen konzentrieren sich auf ökologische, gesellschaftliche und pädagogische Herausforderungen in drei Kategorien: „Nachhaltigkeit“, „Verantwortung“ und „Zukunftskompetenz“. Wir haben von Catherine Van Reeth, Director General bei der TIE, mehr über die neuen Awards erfahren.

das spielzeug: Wie kam es zu den neuen „Play for Change Awards“?

Catherine Van Reeth: Toy Industries of Europe lanciert die „Play for Change Awards“, um einige wirklich positive Initiativen zu feiern, die in der Spielzeugindustrie bereits stattfinden. Wir wissen, dass es viele Spielzeugfirmen gibt, die in Bezug auf die soziale Verantwortung die „Extra-Meile" gehen. Sie stellen nicht nur großartiges Spielzeug für Kinder her, sondern kümmern sich auch um die Welt und die Gesellschaft, in der diese Kinder aufwachsen, und sie wollen ihnen die besten Fähigkeiten für ihre Zukunft vermitteln.

 

das spielzeug: Warum wurden die Awards gerade jetzt angekündigt?

Catherine Van Reeth: Wir waren der Meinung, dass jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist. Wir stehen unter verstärktem Druck: Als Stimme namhafter Spielzeughersteller in Brüssel sprechen wir ständig mit Politikern. Wir erhalten immer mehr Fragen darüber, welche Rolle die Spielzeugbranche für sich selbst in der Herausforderung der ökologischen Nachhaltigkeit sieht, wie wir planen, die alte „Spielzeug für Mädchen und Spielzeug für Jungen"-Spaltung aufzuheben, welche Rolle wir dabei spielen könnten, Kinder auf Arbeitsplätze vorzubereiten, bei denen die für den Erfolg erforderlichen Fähigkeiten ganz anders sind als vor 20 Jahren usw. Wir wissen, dass es sehr positive Initiativen gibt, aber sie sind nicht ausreichend bekannt. Wir hoffen, das mit den Awards zu ändern.

 

das spielzeug: Welchen Stellenwert haben sie?

Catherine Van Reeth: Oft erhalten diese Geschichten nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdienen, und das wollen wir ansprechen. Dies wird diesen Spielzeugfirmen nicht nur eine wohlverdiente Anerkennung verschaffen, sondern wir hoffen auch, dass dies einen Welleneffekt innerhalb des Sektors auslösen wird. Dass die Unternehmen sich durch das gute Beispiel ihrer Wettbewerber ermutigt fühlen und auch versuchen werden, einige der klimatischen und gesellschaftlichen Herausforderungen anzugehen.

 

das spielzeug: Was müssen die Spielzeughersteller tun, wenn sie sich für die „Play Change Awards“ bewerben möchten?

Catherine Van Reeth: Das ist sehr einfach. Im Moment können Unternehmen ihr Interesse bereits auf unserer Website www.playforchangeawards.eu anmelden, damit wir sie bei der Eröffnung des Wettbewerbs kontaktieren können. Wir freuen uns über Einsendungen zwischen dem 23. März und dem 8. Mai. Die Bewerbung ist ganz einfach: Sie schicken uns ein Muster ihres Spielzeugs, füllen ein Formular aus und liefern uns erläuternde Bilder oder ein Video, wenn sie meinen, dass dies hilfreich ist. Jeder kann sich bewerben, egal, ob man Mitglied der TIE ist oder nicht. Wir bei der TIE wissen auch, dass manchmal kleine Aktionen einen großen Unterschied machen können, daher würden wir alle Unternehmensgrößen zur Teilnahme am Wettbewerb ermutigen.