20.12.16 – Interview mit Ernst Kick

„Wir legen großen Wert auf qualitatives Wachstum“

Vom 1. bis zum 6. Februar 2017 trifft sich die Spielwarenbranche auf der Weltleitmesse in Nürnberg. Was Besucher dort alles erwartet, verrät CEO Ernst Kick im Interview.

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Blickt erwartungsvoll auf die 68. Spielwarenmesse: CEO Ernst Kick.

 

das spielzeug: Herr Kick, der Countdown läuft. In wenigen Wochen öffnet die Spielwarenmesse wieder ihre Pforten. Auf welche Highlights und Premieren dürfen wir uns bei der 68. Ausgabe freuen?

Ernst Kick: Die 68. Spielwarenmesse hält jede Menge Highlights bereit. Erstmals gibt es in der Halle 4A eine futuristisch gestaltete Aktionsfläche, die sich ausführlich technologischen Spielwaren widmet. Sie erstreckt sich auf 400 m² und bietet Produktpräsentationen, eine Action Zone samt Multikopter-Käfig und einem Informationsbereich. Wir öffnen uns damit anderen Branchen aus dem High Tech-Umfeld und Bestandsaussteller haben die Möglichkeit einer prominenten Zweitplatzierung.

Darüber hinaus ist in der TrendGallery in Halle 3A auf über 1000 m² wieder viel geboten: Hier findet sich das passende Produktumfeld zu den Trends 2017: „Body and Mind“, „Girl Power“ und „Swap & Collect“. Im integrierten Toy Business Forum gibt es täglich wechselnde Vorträge zu verschiedenen Themen, die gezielt auf die Bedürfnisse der Fachhändler eingehen. Des Weiteren werden in der TrendGallery die Nominierten und Sieger des ToyAwards gezeigt, mit dem wir jährlich innovative Produkte auszeichnen.

das spielzeug: Mit jedem Jahr können Sie mehr Aussteller und Fachbesucher verbuchen. Wie sieht es diesmal aus?

Ernst Kick: Auf der Spielwarenmesse 2016 waren 2851 Aussteller aus 66 Ländern vor Ort. Wir belegen jedes Jahr die komplette Fläche des Nürnberger Messezentrums, wobei wir mittlerweile an unsere Kapazitätsgrenzen stoßen. Gegliedert nach zwölf verschiedenen Produktgruppen, präsentieren die Aussteller in 18 komplett belegten Hallen ihre Neuheiten.

Dabei möchte ich betonen, dass wir großen Wert auf qualitatives Wachstum legen – das Angebot muss auch in die entsprechenden Produktgruppen passen. Die Planungen für 2017 sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht komplett abgeschlossen. Auf Besucherseite ist im November der Vorverkauf erfolgreich gestartet. Auf der letzten Spielwarenmesse konnten wir 70.714 Besucher aus 125 Ländern begrüßen. Letztendlich hängt das Aufkommen von internen Einflüssen in den jeweiligen Ländern ab und auch das Wetter spielt eine Rolle. Final kann ich Ihnen diese Frage also erst am letzten Messetag beantworten.

das spielzeug: Gibt es gravierende Veränderung im Vergleich zum Vorjahr, was z. B. die Hallenaufteilungen angeht?

Ernst Kick: Die Hallenaufteilung ist von den Fachbesuchern „gelernt“, wobei wir uns aber auch immer den veränderten Marktveränderungen anpassen und Optimierungen vornehmen. Wie gesagt, ganz neu ist die Aktionsfläche Tech2Play in Halle 4A. Elektronische Spielwaren halten mit großen Schritten Einzug in die Kinderzimmer und werden den Markt in den kommenden Jahren formen. Fünf Kernfelder rücken dabei besonders in den Fokus: „Electronic Pets“, „Robot Toys“, „RC Drones“, „Virtual Play“ und „3D Printing“.

Zudem präsentieren wir den Besuchern im Übergang zwischen den Hallen 2 und 3 eine neue Sonderfläche im Baby- und Kleinkindsegment. Das erweiterte Angebot soll zeigen, welche Produktvielfalt die Spielwarenmesse für die Jüngsten bereithält. Im Mittelpunkt stehen die sechs Bereiche „Babyspielzeug“, „Textile Babyausstattung“, „Transportmittel“, „Pflege & Ernährung“, „Wohnen & Sicherheit“ sowie „Lizenzartikel“.

das spielzeug: Das TrendCommittee hat im Vorfeld der Messe wieder drei Strömungen ausfindig gemacht. Welche hat Ihrer Ansicht nach das größte Potenzial?

Ernst Kick: Unser TrendCommittee hat die drei Trends 2017 „Body and Mind”, „Girl Power” und „Swap & Collect” identifiziert. Die zehn Experten der Branche beobachten das ganze Jahr über die Trendentwicklungen weltweit und sammeln Vorschläge, aus denen gemeinsam die drei prägendsten ausgesucht werden, die den gesamten Markt dominieren.

Die Trends 2017 richten sich an ganz unterschiedliche Zielgruppen – jeder hat seinen eigenen Reiz. Sicherlich ist „Body and Mind“ der wohl übergreifendste Trend, weil der Alltag der Kinder immer stressiger wird. Ein Ausgleich für den schulischen Druck fällt schwer, denn selbst ihre Terminkalander in der Freizeit werden voller. Hinzu kommt ein zunehmender Mangel an Bewegung. Neue Produkte fördern die körperliche und geistige Erholung auf spielerische Weise und sorgen für die nötige Balance.

das spielzeug: Stichwort Service: Welche Leistungen werden Sie den Besuchern 2017 bieten?

Ernst Kick: Der Fachhandel kann sich bei uns optimal auf seinen Messebesuch vorbereiten. Er hat die Möglichkeit, online bequem seine Tickets zu bestellen und ist über unsere Website und App immer bestens informiert. Zudem steigern wir die Attraktivität des Messebesuchs vor Ort und bieten ein informatives Rahmenprogramm, das direkt auf die aktuellen Bedürfnisse des Handels zugeschnitten ist und kontinuierlich ausgebaut wird.

Im Toy Business Forum in Halle 3A, das ich bereits eingangs erwähnt habe, erhalten Fachbesucher die notwendigen Impulse für ihren Geschäftsalltag. Zudem unterstützen wir sie bei der Suche nach neuen Trends – ein Service, der bei 75.000 Neuheiten, die jährlich auf der Spielwarenmesse präsentiert werden, äußerst hilfreich ist. Kreative Produktideen und die dazugehörigen Informationen aus Expertenhand erhalten Händler und Einkäufer in Halle 3A kompakt präsentiert. Hier befinden sich die TrendGallery sowie der Gemeinschaftsstand der Jungen Innovativen Unternehmen und das New Exhibitor Center.

das spielzeug: Welche Erwartungen haben Sie an den bevorstehenden Event und worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?

Ernst Kick: Die Spielwarenmesse erzielte 2016 Bestnoten in allen Bereichen. Natürlich wollen wir an dieses Ergebnis anknüpfen und unseren „Spirit of Play“ auch auf die kommende Veranstaltung übertragen. Wir sind zuversichtlich, der großen Zufriedenheit auf Aussteller- und Besucherseite weiter Rechnung zu tragen und ihre großen Erwartungen – vor allem an dem hohen Innovationsgrad – zu erfüllen. Darauf arbeitet das gesamte Team der Spielwarenmesse das ganze Jahr über hin.

Ich persönlich kann es kaum erwarten, bis sich die Tore zum Branchentreff des Jahres wieder öffnen und die ganze Welt zu Gast in Nürnberg ist. Besonders gespannt bin ich darauf, wie unsere neue Aktionsfläche Tech2Play mit ihrem modernen Design und den vielen Live-Präsentationen bei den Messebesuchern ankommt. Mitmachen ist angesagt bei den Themen der Zukunft in einem extrem spannenden Marktumfeld!