03.11.20 – Test der Redaktion

Krimidinner: Dauercamper, Dosenbier und eine Leiche

Einen Mordfall lösen und dabei lecker speisen? Das geht mit den Krimidinner-Spielen von Culinario Mortale – wir haben die Variante „Dauercamper, Dosenbier und eine Leiche“ getestet.

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Wir haben das Krimidinner „Dauercamper, Dosenbier und eine Leiche“ von Culinario Mortale getestet. © Culinario Mortale

 

„Der Geruch von Steaks und Bratwurst lag in der Luft. Jetzt, wo die Urlaubssaison zu Ende ging und die letzten Touristen abgereist waren, war der Campingplatz am Teufelssee wieder fest in der Hand der wenigen treuen Dauercamper. Beim gemeinsamen Herbstfest wurden zahlreiche selbst gemachte Salate aufgetischt, um bei Bier und Wurst gebührend den Sommer zu verabschieden. Zusammen wurde ausgiebig gegessen, getrunken und in gemeinsamen Erinnerungen geschwelgt.

Das Fest hätte den Auftakt für die ruhige und erholsame Hälfte des Camper-Jahres bedeuten sollen. Doch was als Feier gedacht war, nahm im Laufe des Abends eine dramatische Wendung, als die mürrische, kettenrauchende Besitzerin des Platzes, Gisela Nickel, tot in der Rezeption aufgefunden wurde. Wie konnte diese Feier nur so tödlich enden?“

Dieser Frage geht man beim Krimidinner „Dauercamper, Dosenbier und eine Leiche“ von Culinario Mortale nach.

So läuft der Abend ab

Veranstaltet man eine physische Dinnerparty – in Zeiten von Corona bietet Culinario Mortale aber auch eine Alternative über Skype, Zoom und Co. an, mehr Info liefert unser Artikel über das Unternehmen als Newcomer – lässt der Gastgeber seinen Mitspielern einige Tage zuvor eine Rolle zukommen – diese sind in „Dauercamper, Dosenbier und eine Leiche“ liebevoll und detailreich gestaltet und eignen sich sehr gut für Verkleidungen, wodurch das Event noch lustiger wird. Am Spieleabend rätseln die sechs bis acht Spieler in drei Runden, wer Gisela Nickel umgebracht hat. Dabei erfahren sie mit jeder Runde neue Details – über sich und ihr Vorgehen am Tatabend, aber auch über ihre Mitstreiter.

Hier fanden wir es manchmal etwas schwierig, dass nicht immer klar war, welche Information man wann preisgeben sollte. Dadurch wurde zuerst manchmal zu viel geschwiegen und das Gespräch kam nur zähflüssig in Gang – dann wiederum haben wir ein paar Sachen zu früh verraten, die offenbar erst in einer darauffolgenden Runde ans Licht kommen sollten.

Den Mörder finden

Ein paar Hinweise dazu hätten wir uns also gewünscht, insgesamt ist es aber gut, dass die Diskussion sehr offen verläuft – andere Anbieter schreiben teilweise Satz für Satz vor, die freie Variante von Culinario Mortale gefällt uns aber besser. Außerdem weiß der Mörder, dass er selbst der Schuldige ist – das erscheint logisch, ist aber, ebenfalls mit Blick auf andere Anbieter, durchaus nicht selbstverständlich. Ein kleiner Kritikpunkt ist aber, dass man den Täter am Ende nicht eindeutig identifizieren kann: Von sechs Mitspielern hatten nur zwei ein wasserdichtes Alibi, bei den anderen ging es rein darum, wie überzeugend sie ihre Geschichte erzählten. Eine Möglichkeit, das mittels versteckter Hinweise deutlicher aufzudecken, hätten wir bevorzugt. Alles in allem ist das aber Jammern auf hohem Niveau, denn das Krimidinner von Culinario Mortale war sehr ansprechend ausgearbeitet und bescherte uns einen unterhaltsamen Abend.