14.11.19 – IFH
Baby- und Kinderausstattung 2019: Moderates Wachstum
Der Markt für Baby- und Kinderausstattung in der Altersgruppe 0 bis 12 Jahre erreichte 2018 ein Volumen von 7,3 Mrd. Euro. Seit 2017 stagniert die Ausgabebereitschaft, Zielgruppen fokussieren vor allem preisattraktive Vertriebsformen.
Insgesamt 7,3 Milliarden Euro wurde im vergangenen Jahr für Baby- und Kinderausstattung (Altersgruppe 0 bis 12 Jahre) ausgegeben, ein nur moderater Anstieg von 0,6 % (+ 50 Millionen Euro) im Vergleich zu 2017 (knapp 7,2 Milliarden Euro). Das ist das Ergebnis des neuen Branchenfokus Baby- und Kinderausstattung des Kölner Instituts für Handelsforschung, das die Untersuchung gemeinsam mit der BBE Handelsberatung umsetzte.
Das Marktwachstum erscheint damit deutlich gebremst – in den Jahren 2012 bis 2016 betrug der durchschnittliche Zuwachs noch 2,5 % pro Jahr. Vor allem die Bekleidungssegmente drückten mit einer schwachen Entwicklung zuletzt die Dynamik des Gesamtmarktes. Die Kernmärkte (klassische Hartware wie etwa Kinderwagen, Autokindersitze, Möbel) der Baby- und Kinderausstattung verzeichneten immerhin ein Plus von 1,3 %.
Während die Zahl der Geburten auch 2018 wieder leicht stieg, stagnierten jedoch die Ausgaben pro Kind.
Beschränkt auf die Altersgruppe 0 bis 3 Jahre, verzeichnet das IFH Köln für das Jahr 2018 Ausgaben von über 2,5 Mrd. Euro. Eltern & Co. investierten damit 0,9 % mehr in Baby- und Kinderausstattung als im Vorjahr, ein ebenfalls bescheidener Wert.
„Die abnehmende Wachstumsdynamik seit 2014 resultiert vor allem aus einer zuletzt zurückhaltenden Ausgabebereitschaft der Zielgruppe. Marktstabilisierend wirkte sich dagegen eine gestiegene Anzahl der Kinder aus. Insgesamt stieg der Umsatz im Betrachtungszeitraum von 2012 bis 2018 um 12,6 %“, sagte Marktexperte Hansjürgen Heinick vom IFH Köln.
Preisattraktive Vertriebsformen drücken Marktpreise
Die Vielzahl der Anbieter und die unterschiedlichen Vertriebsformen fördern darüber hinaus den Preisdruck im Markt für Baby- und Kinderausstattung. Der erhöhte Wettbewerb führt dazu, dass die Preise weiter gedrückt werden. Auch Eltern kaufen zunehmend preisbewusst ein. Die Ausgaben pro Kind sanken daher von rund 760 Euro (2017) auf 750 Euro im Jahr 2018.
„Käufer von Baby- und Kinderausstattung achten verstärkt auf Preise und orientieren sich tendenziell in Richtung preisattraktiver Vertriebsformen, was auch Auswirkungen auf den spezialisierten Fachhandel hat. Dabei kommt der Kommunikation, v. a. der digitalen Sichtbarkeit, eine immer wichtigere Rolle zu“, so Peter Frank, Senior Consultant bei der BBE Handelsberatung.