24.01.18 – Splendid Research

Gesellschaftsspiele nach wie vor beliebt

Deutschland gilt als das Land der Gesellschaftsspiele. Bei rund 62 % der Deutschen kommen häufig oder gelegentlich Gesellschaftsspiele zum Einsatz – allerdings immer dieselben, wie aus einer repräsentativen Umfrage unter 1024 Deutschen zwischen 18 und 69 Jahren hervorgeht.

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Laut der Splendid Research-Studie ist Ravensburger der bekannteste Verlag bei den Deutschen. © Ravensburger

 
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Auch in Zeiten digitaler Spielewelten sind Klassiker wie z. B. „Monopoly“ bei deutschen Spielern nach wie vor gefragt. © www.splendid-research.com

 

Das Hamburger Marktforschungsinstitut Splendid Research hat vom 23. Oktober bis 2. November 2017 im Rahmen einer Online-Befragung untersucht, wie häufig und mit wem die Deutschen spielen und wie beliebt und bekannt verschiedene Games sind. Darüber hinaus wurde erhoben, welche Verlage bekannt sind und wie viel Geld die Bundesbürger in Spiele investieren.

29 % der Befragten greifen häufig zu Brett oder Karten, weitere 33 % tun dies zumindest gelegentlich. Vor allem Eltern setzen sich regelmäßig mit ihren Kindern zusammen, um Figuren zu verschieben oder Karten abzulegen: 40 % spielen mehrmals im Monat, während es bei den restlichen Erwachsenen nur 25 % sind. Am meisten zocken die 30- bis 39-Jährigen, aber selbst bei den 60- bis 69-Jährigen spielt immer noch jeder Fünfte häufig.

Klassiker gefragt

Auf die Frage, zu welchen Spielen die Deutschen bevorzugt greifen, kam heraus, dass in erster Linie Altbekanntes auf den Spieltisch gelangt. 88 % kennen „Mensch ärgere Dich nicht“, 87 % haben „Monopoly“-Erfahrung. Ebenfalls hoch im Kurs stehen „Uno“, „Kniffel“ und „Rommé“. Platz 1 im Beliebtheitsranking erreicht „Monopoly“. „Die Siedler von Catan“ ist das jüngste Spiel, das es in die Top 15 der Lieblingsspiele schafft, immerhin auch schon 22 Jahre alt. Andere jüngere Games werden wesentlich seltener gespielt. Am meisten gefragt ist noch „Carcassonne“, das fast jeder zehnte Spielinteressierte schon einmal ausprobiert hat, gefolgt vom Kartenspiel „Yu-Gi-Oh“ und dem Legespaß „Ubongo“. Die bekanntesten Verlage sind Ravensburger (95 %) und Schmidt Spiele (75 %), aber auch Hasbro ist über die Hälfte der Deutschen (58 %) bekannt.

Alt gegen neu

Die meisten Deutschen testen beim Spielen am liebsten ihr Wissen und ihren Verstand. Mehr als jeder Zweite findet Gefallen an Quiz- und Wissensspielen. Platz zwei erreichen Logikspiele mit 47 %, auf Platz drei landen die Strategie- und Aufbauspiele, die immerhin noch 38 % der Befragten gerne spielen. Dass in erster Linie Klassiker zum Einsatz kommen, liegt daran, dass neue Spiele bei sehr wenigen (5 %) bekannt sind. Auch das Gütesiegel „Spiel des Jahres“, das Spielspaß auszeichnet und so zum Kauf von bisher unbekannten Spielen anregen soll, ändert daran wenig. Zwar kennen, wie aus der Befragung hervorgeht, 69 % der Deutschen die Auszeichnung, aber dafür nur selten die Preisträger. So ist z. B. „Colt Express“ von Ludonaute (über Asmodee), das Spiel des Jahres 2015, lediglich 1 % der Bevölkerung bekannt.

Dass Gesellschaftsspiele auch Emotionen auslösen können, geht ebenfalls aus der Studie hervor. So haben 39 % der Deutschen angegeben, dass sie sich schon einmal so sehr über ein Spiel geärgert haben, dass sie dieses abgebrochen haben. Erstaunlich ist, dass dieses Verhalten entweder mit jeder Generation stark zunimmt oder mit steigendem Alter verdrängt wird: 59 % der 15- bis 29-Jährigen, aber nur 26 % der 60- bis 69-Jährigen bekennen sich dazu, schon einmal ein schlechter Verlierer gewesen zu sein.

Ebenfalls abgefragt wurde anhand der Studie, wie viel Geld in Gesellschaftsspiele investiert wird. 80 % der deutschen Brettspieler geben nicht mehr als 30 € für ein Spiel aus; über ein Drittel hat sogar noch nie ein Spiel käuflich erworben. Auffällig: Eltern stecken am meisten Geld in Brettspiele und Co. Nur ein Drittel der Bevölkerung hat in den letzten drei Monaten überhaupt ein Spiel gekauft.