02.02.20 – Interview mit Thomas von Wulfen und Martina Baier

NTG mit neuem Dropshipment-Portal für myToys.de

Um Produkte ideal vermarkten zu können, benötigen Spielwarenhändler bestmögliche Daten. Hierbei ist die NTG seit Jahren behilflich. Nun gibt es weitere Neuigkeiten. Denn die NTG hat ein neues Dropshipsystem-Portal für myToys entwickelt. Wie dieses funktioniert, wann es an den Start geht und welche Erwartungen dahinter stecken, erzählen Thomas von Wulfen, Geschäftsführer NTG, und Martina Baier, Einkaufsleiterin myToys, im Interview.

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„Kompetente Plattformen müssen „Alles-Anbieter“ auf ihrem Gebiet sein.“ Diese Meinung vertritt Martina Baier, Einkaufsleiterin bei myToys. © MyToys

 
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„Die Hersteller haben alle Freiheiten“ – so das Credo von NTG-Geschäftsführer Thomas von Wulfen. © NTG

 

das spielzeug: Frau Baier, myToys.de und NTG, ist das eine Erfolgsgeschichte?

Martina Baier: Das Prinzip NTG ist naheliegend und heutzutage unverzichtbar. Alle Spielwarenhändler sind auf perfekte Datenqualität zur optimalen Vermarktung ihrer Produkte angewiesen – egal, ob offline oder online. Dank der Plattform NTG werden die Daten der Markenhersteller zentral gesammelt, aufbereitet und allen angeschlossenen Händlern zur Verfügung gestellt.

 

das spielzeug: Herr von Wulfen, funktioniert das gut?

Thomas von Wulfen: Natürlich fordert es die Hersteller zunächst heraus, die Stammdaten über die Plattform NTG zu teilen. Doch nach einer kurzen Lernphase führt es für die Lieferanten zu einer deutlichen Arbeitserleichterung.

das spielzeug: Und jetzt planen Sie, das Dropshipment von myToys.de auch über NTG laufen zu lassen?

Martina Baier: Die Ansprüche der Kunden hinsichtlich Sortimentsbreite sind in den letzten Jahren massiv gestiegen. Kompetente Plattformen müssen „Alles-Anbieter“ auf ihrem Gebiet sein. Wir werden aber nicht in der Lage sein, den kompletten Long Tail über unser eigenes Lager abzubilden. Aus diesem Grund geben wir Lieferanten die Möglichkeit, ihre Sortimente über unsere Plattform den Kunden anzubieten.

 

das spielzeug: Und die Auslieferung erfolgt durch den Lieferanten?

Martina Baier: Genau. Der Händler listet den Artikel, der Endkunde bestellt, der Versandauftrag geht vom Händler direkt an den Lieferanten und wird von ihm ausgeführt. Dieses Versandverfahren wird Dropshipment oder auch Direktversand genannt.

 

das spielzeug: Was sind die konkreten Vorteile?

Martina Baier: Handel, Industrie und Kunden profitieren. Der Kunde findet alles, was er braucht, der Lieferant kann auch Randsortimente vermarkten und die Attraktivität der Plattform steigt.

 

das spielzeug: Und welche Rolle spielt NTG dabei?

Martina Baier: Wir wollen unser Dropshipment-System neu aufstellen. Die Kooperation mit NTG ist hierbei für uns die effizienteste Lösung, auch weil die meisten unserer Lieferanten bereits NTG-Mitglieder sind.

 

das spielzeug: Wie komplex ist so ein Direktversandportal?

Thomas von Wulfen: Sehr komplex. Dieses Portal muss alle Aufträge, Auftragsbestätigungen (inkl. Stornierungen), Lieferscheine, Retouren sowie Rechnungen und Gutschriften und Belastungsanzeigen zwischen dem Händler und Lieferanten abwickeln. Weiterhin spielt die Übermittlung von Lagerbeständen eine zentrale Rolle.

 

das spielzeug: Wie laufen die Prozesse ab?

Thomas von Wulfen: Die Prozesse laufen dank ClassicEDI vollautomatisch von Warenwirtschaft zu Warenwirtschaft ab. Die Lieferanten können auch über die bewährte Lösung des WebEDI den Dropshipment-Prozess bearbeiten und haben somit alle Freiheiten. Auch eine halbautomatische Lösung mit einem csv-Upload ist angedacht. Insbesondere für kleine Lieferanten, die keine vollautomatische Abwicklung durchführen können, sind die letzten beiden Optionen eine große Hilfe für die Bearbeitung der gesamten Prozesskette.

 

das spielzeug: Welche Vorteile ergeben sich für teilnehmende Lieferanten?

Thomas von Wulfen: Für einen Lieferanten, der seine Artikeldaten bereits bei der NTG einspielt, ist der Start in das Dropshipment-Geschäft denkbar einfach. Mit einer Anbindung an das Portal kann sein gesamter Händlerkreis mit Ware bedient werden. Auch die übrigen NTG-Händler planen, das Dropshipment-Portal für sich zu nutzen.

 

das spielzeug: Abschließende Frage, wann soll das Portal an den Start gehen?

Thomas von Wulfen: Das Direktversandportal ist konzipiert, wird derzeit programmiert und im Laufe des zweiten Quartals 2020 zur Verfügung stehen.