21.10.19 – Weniger Aussteller, mehr Besucher

Das war die 71. Frankfurter Buchmesse

Die Gäste und Themen der diesjährigen Frankfurter Buchmesse scheinen den Nerv der internationalen Buch- und Kulturszene präzise getroffen zu haben – denn die Besucherzahlen sowohl an den Fach- als auch an den Publikumstagen gingen deutlich nach oben.

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An allen Tagen war die Frankfurter Buchmesse gut besucht – hier die Halle 3. © Frankfurter Buchmesse/Alexander Heimann

 

Mit einem Besucherplus von 9,2 % am Messewochenende und einem leichten Wachstum von 1,8 % an den Fachbesuchertagen ist die 71. Frankfurter Buchmesse gestern nach insgesamt fünf Tagen zu Ende gegangen. 302.267 Besucher (2018: 285.024) kamen auf das Messegelände, das entspricht einem Plus von 5,5 % gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Fachbesucher lag 2019 bei 144.572 (2018: 142.016), die Zahl der Privatbesucher bei 157.695 (2018: 144.409). 7450 Aussteller aus 104 Ländern (2018: 7.503 Aussteller aus 109 Ländern) nahmen an der Frankfurter Buchmesse teil.

Die Branche zeigte sich optimistisch: Noch nie gab es so viele Veranstaltungen, Diskussionen, Partys, Begegnungen und Austausch über die sozialen Medien. Diversität, Nachhaltigkeit, und politisches Engagement dominierten die Gespräche auf der Messe. Den Ton setzte die frischgekürte Literaturnobelpreisträgerin 2018 Olga Tokarczuk bei der Eröffnungspressekonferenz der Frankfurter Buchmesse. „Ich glaube an eine Literatur, die Menschen verbindet und das Gemeinsame herausstellt. Trotz aller Unterschiede in Hautfarbe, in sexueller Orientierung und allem anderen, was uns vielleicht nach außen hin trennen könnte.“

Heinrich Riethmüller, der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels resümierte: „Auf der Frankfurter Buchmesse 2019 haben Verlage, Buchhandlungen, Autoren und Literaturbegeisterte gemeinsam das Lesen gefeiert und gleichzeitig die gesellschaftlichen Fragen der Zeit diskutiert. Die Zukunft unserer Gesellschaft, der Menschenrechte und unseres Planeten – diese Themen waren bestimmend in vielen Gesprächen und Veranstaltungen. Das Buch begeistert die Menschen, stärkt die Debatte und damit unsere freie, demokratische Gesellschaft, das haben die letzten fünf Tage deutlich gezeigt. Die Branche hat die Messe erfolgreich für den Lizenzhandel und den Austausch über Geschäftsideen genutzt. Darüber hinaus haben wir wichtige Zeichen für die Freiheit des Wortes gesetzt, die weit über die Frankfurter Messe hinaus reichten.“

Unter dem Motto „Singular Plurality/Singulier Pluriel“ wird Kanada, Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2020 (10.-14. Oktober 2020), seine literarische Vielfalt im nächsten Jahr erlebbar machen.