01.12.22 – AUMA

Messeplatz Deutschland zeigt erste Erholung

Im Jahr 2023 sollen knapp ein Viertel mehr Messen stattfinden als 2022 in Deutschland möglich waren. Allerdings trübt die Sorge um bezahlbare Energie den Ausblick.

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Philip Harting, Vorsitzender des AUMA © AUMA/Michael Fahrig

 

Zwischen Husum und Friedrichshafen sind 2023 wenigstens 340 Messen geplant. Allein im ersten Quartal 2023 stehen gut 120 Messen im Kalender – 2022 konnten im gleichen Zeitraum aufgrund von Verboten nur 18 Messen durchgeführt werden. Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und innovative Produktionstechnologien sind die Top-Themen auf deutschen Messen 2023. „Die Messewirtschaft in Deutschland findet langsam wieder ihren Rhythmus. Zwei Jahre Messeverbot lasten noch schwer auf der Branche, an der 230.000 Jobs hängen. Wir erwarten die Unterstützung des Bundeswirtschaftsministers, keine neuen Erschwernisse. Mit Stabilität ist der Messewirtschaft viel geholfen. Dann kann 2023 das erste bessere Jahr seit Beginn der Corona-Pandemie werden. Dann können Messen ihre Stärken als Teil der Lösung vieler Probleme ausspielen. Dann wird Deutschland seinem Ruf als Top-Standort für Messen wieder gerecht. Die Sorge um bezahlbare Energie trübt jedoch den ersten Ausblick ins neue Jahr“, so Philip Harting, Vorsitzender des Dachverbands der deutschen Messewirtschaft AUMA.

Die AUMA-Hochrechnung für 2022 zeigt, dass 65 % der Besucher wieder zurück sind auf den deutschen Messegeländen. Bis zum Sommer lag die Durchschnittszahl noch bei gut 55 % des Vor-Corona-Niveaus. Seit Herbst steigen die Zahlen. Ähnlich ist die Lage bei den Ausstellern: Durchschnittlich 70 % sind übers Jahr gesehen zurück auf den Messen – mit ebenfalls steigender Tendenz seit dem Herbst.

Nach vorläufigen Zahlen des AUMA werden 2022 280 Messen in Deutschland stattgefunden haben, 130 wurden abgesagt, 60 mussten auf einen neuen Termin innerhalb des Jahres ausweichen. Der gesamtwirtschaftliche Schaden durch Verbote, Verschiebungen und Streichungen von Messen beläuft sich seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland auf mehr als 56 Mrd. € sowie 9 Mrd. € weniger Steuereinnahmen. Nahezu 180.000 Jobs mussten durch Kurzarbeit gesichert werden.