18.01.24 – Interview mit Christian Ulrich, Spielwarenmesse eG

Vorfreude auf DIE internationale Branchenplattform steigt

Nach dem gelungenen Restart der Spielwarenmesse in 2023 laufen die Vorbereitungen beim Veranstalter auf Hochtouren. Wir haben mit Christian Ulrich, dem Sprecher des Vorstands der Spielwarenmesse eG, gesprochen, um mehr über die bevorstehende Spielwarenmesse, die vom 30. Januar bis zum 3. Februar 2024 in Nürnberg stattfindet, zu erfahren.

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Christian Ulrich, Sprecher des Vorstands der Spielwarenmesse eG, stand das spielzeug-Redaktionsleiterin Kerstin Barthel Rede und Antwort. © Spielwarenmesse eG

 
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Christian Ulrich sieht im Thema „Kidults“ großes Potenzial für die Spielwarenbranche. © Meisenbach

 

Herr Ulrich, wie laufen die Vorbereitungen für die Spielwarenmesse 2024 und was sind die größten Herausforderungen?

 Christian Ulrich: Für uns ist es immer spannend und wichtig, wie sich die Messe weiterentwickelt. Der Restart in 2023 lag deutlich über den Erwartungen. So wie die Indikatoren momentan liegen, geht die Entwicklung noch stärker zurück in Richtung Vor-Pandemie. Vom Ausstellerniveau her werden wir uns zwischen den Jahren 2020 und 2023 bewegen. Es ist also ein weiterer Schritt in Richtung Normalität.

 Die Messe 2024 wird größer werden und von Ausstellerseite im Vergleich zum Vorjahr wachsen. Was die Besucher angeht, ist das im Vorfeld immer schwer vorhersehbar. Allerdings sind auch hier bereits Anzeichen da, die signalisieren, dass wir in einigen Ländern auf jeden Fall größer werden. So sind wir zuversichtlich, dass 2024 wieder deutlich mehr Chinesen als Besucher nach Nürnberg reisen. Auch bei Japan wird der Besucheranteil sicher weiter ansteigen. Ein wesentlicher Faktor sind zudem die USA, wo wir aktuell sehr viel positives Feedback erhalten. Viele US-Hersteller wollen auf jeden Fall in Nürnberg vor Ort sein, da es in Amerika 2024 keine vergleichbare Messe geben wird. Somit ist es nicht verwunderlich, dass wir von vielen US-Firmen die Anfrage einer Last-Minute-Beteiligung erhalten. Von Besucherseite glauben wir, dass wir hier ebenfalls zulegen können oder zumindest das hohe Niveau aus 2023 halten – hier hatten wir aus den USA ein Wachstum von + 10 %.

2024 findet die Messe mit geänderter Tagesfolge (von Dienstag bis Samstag) statt. Welche Reaktionen gab es darauf?

 Christian Ulrich: Wenn wir die reinen Zahlen betrachten, mussten wir in der Vergangenheit feststellen, dass sich am Sonntag nicht mehr so viel getan hat. Bevor wir die Entscheidung getroffen haben, holten wir uns natürlich Feedback ein – u. a. haben wir mit verschiedenen Verbänden gesprochen. Von Ausstellern haben wir die Info erhalten, dass speziell im internationalen Geschäft der Wochentag eine hohe Bedeutung einnimmt. Bis Freitagnachmittag waren immer viele internationale Besucher vor Ort, während sich das Wochenende immer mehr in Richtung DACH-Region verschoben hat. Gerade die Ansprechpartner aus Übersee benötigen die Wochentage. Die Vorverlegung ist also sehr gut, da wir so einen weiteren Wochentag gewinnen. Die Spielwarenmesse ist eine sehr internationale Veranstaltung, sodass das durchaus Sinn macht.

Welche weiteren Neuerungen planen Sie für die Spielwarenmesse 2024?

 Christian Ulrich: Eines der größten Highlights wird unsere neue, rund 400 m² große interaktive Sonderfläche „Life’s a Playground – Toys for Kidsters, Kidults & Co.“ in Halle 3A werden, die Inspirationen produktgruppenübergreifend an einer Stelle bündelt. Kurz zusammengefasst geht es um Spielwaren für Erwachsene. In diesem Thema steckt unserer Meinung nach viel Potenzial für die Branche – sowohl für die Hersteller, wo ja schon einige bewusst auf Linien für Erwachsene setzen, bei anderen ergibt es sich oft auch erst rein zufällig.

Auf der Sonderschau zeigen wir nicht nur passende Produkte. Geliefert werden zudem auch handelsspezifische Impulse und Insiderwissen. Wir haben Experten eingeladen, die Best Practice-Beispiele aus anderen Märkten präsentieren. Beispielsweise haben wir Christian Braun, den Gründer und Leiter von HobbyDB dabei – die weltweit größte Plattform für Collectibles. Er ist Deutscher, lebt aber schon lange in den USA, wo er sich eine unglaubliche Community aufgebaut hat. Er schildert seine Perspektive, was v. a. für Hersteller interessant ist und veranschaulicht, wie aus einem Produkt plötzlich ein Sammelobjekt wird. Vorträge im nahegelegenen Toy Business Forum geben weitere wertvolle Informationen zu dieser Zielgruppe und den dazugehörigen Kategorien.

An welchen bekannten Sonderflächen halten Sie 2024 sonst noch fest?

 Christian Ulrich: Nach wie vor wird es die Sonderfläche „Toys go Green geben, wo wir jährlich ein Update zum Thema liefern wollen. Gibt es neue Materialien, neue Fertigungsprozesse etc.? Hier bieten wir auch erstmals verstärkt den Herstellern mehr Raum im Rahmen einer Speaker Corner, wo sie die Gelegenheit erhalten, über ihre Ansätze zu sprechen – quasi ein zweites kleines Toy Business Forum, aber speziell zum Thema Nachhaltigkeit.

Auch den „Open Day“ werden wir wieder veranstalten. Hier können Endkunden die Neuheiten aus dem Bereich Modellbahn und Modellbau entdecken und mit den

 Firmen direkt in Kontakt treten. Sonderzutritt erhalten Erwachsene sowie Kinder ab sechs Jahren für die Halle 7A, welche am Messesamstag von 10 bis 17 Uhr geöffnet

 ist. Aufgrund der hohen Nachfrage und positiven Resonanz zum „Open Day 2023“ waren wir uns mit den teilnehmenden Ausstellern sehr schnell über eine Wiederholung

 einig. Für die Besucher gibt es einige Neuerungen. So ist an diesem Tag erstmals ein Handverkauf gestattet, was den Herstellern und Verbrauchern sehr wichtig war.

 Außerdem sind gemeinsam mit den teilnehmenden Firmen eine Aktionsfläche und eine Neuheitenpräsentation in Planung.

 An der New Product Gallery mit den ToyAward-Nominierten und den ToyAward-Gewinnern sowie der StartupArea halten wir 2024 ebenfalls fest. Mal schauen, wer die neuen „tonies“ werden...

Auch werden die Internationale Spieleerfindermesse – Game Inventors Convention am Messefreitag in die zweite Runde gehen. In Nürnberg präsentieren Autoren diesmal auf Ebene 1 im NCC Mitte den nationalen und internationalen Verlagen ihre Spielideen. Den Höhepunkt des Networking-Events bildet die kommunikative GamingHour nach Messeschluss.

Ein großes Thema auf der Spielwarenmesse sind stets auch Lizenzen. 2024 wird es eine neue LicenseLounge in Halle 12.0 geben. Verraten Sie uns bitte

 mehr dazu...

 Christian Ulrich: Lizenzspielwaren versprechen viel Potenzial und sind deshalb ein weiteres großes Thema auf der Spielwarenmesse. Ein zentraler Anlaufpunkt wird die

 neue LicenseLounge in Halle 12.0 sein. Die Fläche, die in Kooperation mit der BrandMate, Licensing International und dem Licensing Magazine durchgeführt wird, umfasst eine Networking-Area und die LicenseTalks für neuestes Licensing-Know-how und den Austausch mit Experten. Der Bereich ist sowohl für „Lizenzneulinge“ als auch für erfahrene Lizenzprofis von großem Interesse.

 

Das komplette Interview lesen Sie in der das spielzeug 1-2024, die Sie hier bestellen können.