08.04.16 – Cooperatives Brettspiel für 1-6 Überlebenskünstler

Cool Mini or Not: Black Plague

Nachdem mit den bisherigen Teilen der Zombicide-Reihe die Gegenwart abgehandelt wurde, widmet man sich mit Black Plague nun der Mittelalterthematik.

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Das bewährte Cover der Reihe, diesmal im Mittalter-Stil gehalten.

 
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Unsere Bewertung zum Spiel Cool Mini or Not: Black Plague

 
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Es war nur eine Frage der Zeit, bis man die Möglichkeiten von Zombicide für das dunkle Mittelalter erkannte. Black Plague spricht mit seinen Fantasy-Elementen eine weitere Gruppe von Spielern an, mit der sich die Fangemeinde der Reihe garantiert nochmal steigern wird.

Was bisher geschah

Der schwarze Tod breitet sich über das Land aus und tötet innerhalb kürzester Zeit die Bevölkerung. Das Problem ist nur, dass die Toten wieder zurückkommen und den Überlebenden das Leben zur Hölle machen. Auch in Black Plague müssen die Spieler als Gruppe agieren, um verschiedene Missionen unterschiedlicher Schwierigkeit zu meistern. Je nach Szenario müssen wieder Aufgaben erfüllt werden, um aus dem jeweiligen Gebiet zu entkommen.

Wahre Helden

Entsprechend des Settings stehen den Spielern neue Helden, alle aus dem Fantasy-Bereich, zur Verfügung. Neben den klassischen Magier, Krieger, Zwerg und Elfen gibt es noch eine Kampferprobte Nonne und eine schwertschwingende Magd. Alle Helden besitzen bereits zu Beginn der Partie eine besondere Fähigkeit (der Magier hat z.B. eine freie Magieaktion). Im Laufe des Spiels erlernt man ab gewissen Stufen neue Sonderfähigkeiten hinzu. 

Jeder Held hat drei Aktionen zur Verfügung, in denen er folgende Aktionen durchführen kann. Entweder er entscheidet sich zu Laufen (alle drei Aktionen), zu kämpfen (je nach Waffe) oder einen Raum zu durchsuchen (nur 1x pro Zug). Um eine optimale Ausbeute zu erlangen, ist es relevant intensiv miteinander zu sprechen und den nächsten Schritt zu planen. Am Anfang ist dies noch relativ unproblematisch, zu späterer Zeit im Spiel ist dies unabdingbar.

Alles neu im Mittelalter

Black Plague bringt viele Neuerungen und Änderungen zu den vorherigen Teilen mit sich. Den Spielern steht ein eigenes Tableau zur Verfügung, auf welchem man die Verbesserungen, aber auch den Schaden besser markieren kann. Bis zu 5 Karten kann man in den Rucksack auf dem Tableau stellen (alle Objekte sind gut zu sehen). Die Waffen werden durch Schwert, Dolch, Armbrust, Bogen und Zauberspruch ersetzt; zusätzlich besteht die Möglichkeit sich mit Schild und Rüstung auszurüsten und Schaden abzuwehren. Wird man getroffen hat man einen Schutzwurf zur Verfügung und kann sich so der Attacke entziehen. Eine weitere Neuerung sind die Gewölbe im Spiel. Hatte man in Rue Morgue noch einen Helikopter, um schnell von A nach B zu gelangen, gibt es hier unterirdische Verbindungen (keine Spawn-Zone für Zombies). Der Fernkampf bringt eine Weiterentwicklung im System mit sich. War ein Held mit Zombies in der Fernkampfzone, war er erstes Ziel der Attacke. Im Black Plague wird der Überlebende fortan nur noch getroffen, wenn der Mitspieler den Fernkampf vermasselt (er benötigt eine 4, würfelt jedoch nur eine 3). Der getroffene Held hat aber immer noch den Verteidigungswurf.

Ein neuer Feind

Neben den altbekannten Übeltätern, wie Schlurfer, Fettbrocken, Monstrum und Läufer gesellt sich nun der Totenbeschwörer hinzu. Dieser unangenehme Zeitgenosse, macht den Überlebenden die Mission zu einem echten Alptraum. Wenn der Totenbeschwörer innerhalb eines Gebäudes gespawnt wird, erscheinen mit ihm direkt weitere Zombies (es entsteht in diesem Raum eine neue Spawn-Zone). Noch nicht schlimm genug, flieht der Totenbeschwörer auch noch, sobald er Sichtkontakt mit den Helden hat, denn er ist kein hirnloser Zombie, sondern ein Mensch. Wenn dies geschieht, versucht er vom Spielplan zu entkommen. Danach kann er wieder an einer anderen Stelle des Szenarios erscheinen. Wenn er 6x erschienen ist und es ihm gelingt, ein letztes Mal zu fliehen, verliert man die Partie automatisch.

Fazit

Das neue Zombicide hat vieles richtig gemacht. So wurde ein eigenes Tableau für die Ausrüstung der Helden mit integriert, was eindeutig zur besseren Übersicht dient. Auch die Änderungen in der Fernkampfregel überzeugen und werden die eine oder andere Diskussion am Spieltische beenden. Auch der neue Hauptgegner ist gut gelungen. Am Anfang schenkt man ihm noch wenig Beachtung, im späteren Verlauf betet man, ihn nicht noch einmal zu sehen. Einziges Manko, das man dem Spiel ankreiden muss, sind die Würfel, die sehr einfach daher kommen. Ein Sondersymbol oder dezent gescheckte Würfel hätten bei Black Plague noch einen Zungenschnalzer ausgelöst. Aber das ist sicherlich Jammern auf allerhöchstem Niveau. Das Spiel weiß ebenso wie seine Vorgänger zu gefallen und man kann sich schon auf weitere Teile der Zombie-Saga freuen.

Lob zum Spiel

  • Sehr hoher Wiederspielwert
  • sehr gutes, passendes Setting
  • sehr gutes Zusatzmaterial
  • gutes Preis-Leistung-Verhältnis
  • taktisch anspruchsvoll
  • Miniaturen können individuell bemalt werden
  • Wulfsburg (Erweiterung) bereits erhältlich

Kritik zum Spiel

  • die Würfel sind für ein solches Spiel zu einfach gehalten