10.07.15
Innenstadt oder Internet?
Jeder zweite Händler eröffnet neue Filialen bevorzugt in der Innenstadt. Das ergab eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.
Um sich gegen die Konkurrenz aus dem World Wide Web zu behaupten, drängt der stationäre Einzelhandel mit neuen Geschäften in die Innenstadt. 71 % der Händler haben bereits neue Standorte eröffnet oder planen diese bereits konkret. Für gut die Hälfte sind attraktive Plätze in der Innenstadt die erste Wahl.
„Der stationäre Einzelhandel gerät durch die aufstrebende Konkurrenz aus dem Netz zunehmend unter Druck. Mit der Eröffnung neuer Shops in A-Lage deutscher Innenstädte reagieren die Händler auf den Wunsch der Verbraucher, die für ihren Einkauf jenseits des täglichen Bedarfs die City bevorzugen“, analysiert Gerd Bovensiepen, Leiter des PwC-Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter in Deutschland und Europa. Wir haben uns mit Fachhändlern unterhalten, inwiefern sie dies bestätigen können.
Rudolf Böhlein (Idee+Spiel-Mitglied), „Eisenbahn Dörfler“, Nürnberg und Hallstadt: „Stationäre Geschäfte sind meiner Meinung nach durchaus wirtschaftlich interessant, da viele Kunden nach wie vor ihre Ware mit eigenen Augen sehen wollen, bevor sie diese kaufen. Dabei darf der Erlebniseffekt Einkaufen nicht unterschätzt werden. Überall dort, wo zahlreiche Menschen leben, lässt sich Umsatz generieren. Gute Innenstadtlagen sind leider zu teuer – im Gegensatz zu Industriegebieten mit ausreichend Parkmöglichkeiten.
Heute mag es schwieriger sein, neue Spielzeuggeschäfte zu eröffnen, dennoch ist es vielleicht lukrativer als früher, da es weniger stationäre Wettbewerber gibt. Angesichts des wachsenden Online-Handels ist es aber enorm wichtig, das passende Angebot und eine stimmige Auswahl zu präsentieren. Darüber hinaus muss die Warenverfügbarkeit gewährleistet sein.
Weitere Meinungen
Zum Thema Innenstadt statt Internet haben wir auch Christian Krömer (Idee+Spiel-Mitglied) vom „Spielwaren Krömer“ in Schrobenhausen und Wolfgang Schrahböck (Interspiel-Mitglied) vom „Spielwaren Schrahböck“ aus Österreich befragt.