13.08.24 – Gastbeitrag
Mit herausragenden Serviceerlebnissen aus der Krise
Die aktuelle ECC Club Studie „It’s Magic – Mit Channel-Magie aus der Krise“ beschäftigt sich mit Gegenmaßnahmen, die Händler ergreifen können, um der Kaufzurückhaltung zu begegnen. Unsere Gastautorin Anne Liesenfeld, Projektmanagerin am IFH Köln, zeigt ihre Ergebnisse auf.
Die Konsumzurückhaltung erschwert die wirtschaftliche Lage für Unternehmen enorm. Die ECC Club Studie „It’s Magic – Mit Channel-Magie aus der Krise“ beschäftigt sich mit Erfolgsfaktoren auf der Fläche als auch Online, die die Kundschaft wieder begeistert und zu Käufen anregt. Beleuchtet werden die Branchen Fashion & Accessoires, Wohnen & Einrichten, Consumer Electronics sowie Heimwerken & Garten. Über alle Branchen hinweg zeigt sich, dass v. a. Services, die finanzielle Vorteile bieten, für Käufer hochinteressant sind. Nicht verwunderlich, dass nach all den Preisanstiegen mindestens ein Drittel der Befragten angeben, in den nächsten sechs Monaten weniger Geld für Produkte aus den o.g. Branchen auszugeben. Die Spielwarenbranche trifft es nicht dabei nicht ganz so hart. Aktuelle IFH-Zahlen zeigen, dass fast zwei Drittel der Käufer im Jahr 2024 etwa genauso viel für Spielwaren/Spielzeug ausgeben möchten wie im Jahr 2023. Nichtsdestotrotz lassen sich Kaufentscheidungen vereinfachen, wenn Anreize über finanzielle Services in Form von einer Geld-zurück-Garantie, zusätzliche kostenlose Services oder durch ein Komplettpreisangebot (Kauf inkl. Service und Ersatzteilen) geboten werden.
Erlebnisfaktoren im Onlineshop
Kunden möchten bei Käufen im Onlineshop begeistert werden, sonst werden Einkaufsvorhaben von mind. 35 % abgebrochen. Ein attraktiver Shop ist daher unerlässlich. In der Realität zeigt sich allerdings, dass nur ein Drittel der Käufer den Besuch im Onlineshop als Erlebnis empfinden. Abhilfe schaffen angebotene Online-Services. Die beliebtesten sind Coupons und Rabattcodes, ein Einkaufspunkte-System oder grundsätzlich kostenlose Zugaben. Auch Gewinnspiele im Onlineshop können den Erlebnisfaktor beim Kauf erhöhen. Aus welchen Gründen ein Anbieter aus der Spielwarenbranche online bevorzugt wird, zeigt sich deutlich: Fast die Hälfte der Befragten gibt an, aufgrund der breiten Auswahl an Spielwaren/Spielzeug bei einem Anbieter zu kaufen. Platz 2 belegen günstige Preisangebote und einfache Bestellprozesse. Neben guten Angeboten und vielen Marken ist für ein Drittel der Konsumenten der gute Service hinsichtlich der Lieferung oder aufgrund von Click & Collect-Angeboten ausschlaggebend.
Welche Services sind auf der Fläche relevant?
Was online gilt, gilt auch auf der Fläche. Coupons und Rabattcodes, die Möglichkeit im Geschäft Punkte zu sammeln und kostenlose Zugaben steigern das Einkaufserlebnis. Hoch im Kurs stehen auch Verpflegungsangebote vor Ort, Live-Testungen, Live-Produktvorführungen, Workshops oder Events sowie Angebote für Kinder (Kinderschminken, Kinderbetreuung). Ein Anbieter aus der Spielwarenbranche wird außerdem vor Ort bevorzugt, wenn eine breite Auswahl an Spielwaren/Spielzeug vorhanden ist. Die Geschäftsnähe und die Auswahl an Marken spielen für ein Drittel der Konsumenten eine ausschlaggebende Rolle. Services im Hinblick auf Aktionen und Angebote sind ebenfalls für knapp ein Drittel entscheidend, um das Geschäft aufzusuchen, gefolgt von guter Beratung.
Services als neue Erlösquellen
Eine Zahlungsbereitschaft von 5 % mehr ist bei mehr als einem Drittel, je nach Branche sogar bei der Hälfte der Konsumenten, vorhanden, wenn sie dafür eine sehr gute Beratung erhalten. Auch online ist eine Zuzahlungsbereitschaft von plus 5% bei knapp einem Drittel gegeben, wenn sie Unterstützung bei der Suche nach dem passenden Produkt erhalten. Schnellere Lieferungen bieten weitere Erlösquellen von plus 5 % (je nach o. g. Branche liegt die Zuzahlungsbereitschaft zwischen 27 % und 46 %). Wichtig ist, dass die Kanäle online und offline richtig miteinander verknüpft werden, um Kundenerlebnisse optimal auszugestalten. Eine Omnichannel-Strategie ist daher unerlässlich. Weitere Insights finden Sie in der ausführlichen kostenlosen Studie, die auf der Website des ECC zum Download bereit steht.