17.02.25 – Interview mit Dennis Gies, Toynamics

„Qualität und sinnvolle Inhalte wichtiger denn je“

Auf welche Highlight-Produkte darf sich der Handel bei Toynamics freuen? Welche abverkaufsunterstützenden Maßnahmen gibt es und welchen Stellenwert haben Messen für das Unternehmen? Geschäftsführer Dennis Gies hat die Antworten.

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Dennis Gies © Toynamics

 
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2025 legt Toynamics den Fokus auf edukative Spiele. © Toynamics

 

Herr Gies, wie fällt Ihre Bilanz für 2024 aus?

Dennis Gies: 2024 war für uns ein weiteres Jahr mit starkem Umsatzwachstum. Natürlich spüren auch wir die Herausforderungen des aktuellen Marktumfelds, aber wir sind stolz darauf, mit unserem diversifizierten Märkte- und Kundenportfolio stabil und zukunftssicher aufgestellt zu sein. Unser Fokus liegt weiterhin auf unseren Eigenmarken – wir haben massiv in Produktentwicklung investiert, insbesondere in Spielzeuge mit hohem edukativen Mehrwert. Wir sehen, dass Eltern gerade in unsicheren Zeiten verstärkt auf Qualität und sinnvolle Inhalte achten. Genau hier setzen wir mit unseren Produkten an.

Auf welche Neuheiten-Highlights darf sich der Handel in diesem Jahr freuen?

Dennis Gies: Auch 2025 bringen wir zahlreiche innovative Neuheiten auf den Markt. Ein besonderer Fokus liegt auf edukativen Spielen – von Brettspielen für Kinder ab drei Jahren über spielerische Mathematik-Lernspiele bis hin zu ersten Experimenten mit Elektrotechnik. Gleichzeitig erweitern wir unser Angebot im Rollenspiel- und Eisenbahnbereich und setzen verstärkt auf Outdoor-Spielzeug. Ein Highlight ist unser neues Pixel Piano, das musikalische Kreativität fördert. Insgesamt werden wir 2025 über 100 neue Produkte einführen – und das Besondere bei Toynamics ist: Alle Produkte, die wir auf der Messe präsentieren, sind auch tatsächlich verfügbar.

Welchen Stellenwert haben für Sie Messen wie die Spielwarenmesse in Nürnberg?

Dennis Gies: Messen sind für uns eine zentrale Plattform, um mit Kunden und der Branche in den Austausch zu treten. Sie inspirieren uns und geben unserem Team neue Energie. Natürlich stellt sich betriebswirtschaftlich die Frage, wie relevant Messen heute noch sind. Doch gerade in der Spielwarenbranche, die von Haptik und Emotionen lebt, bleibt der direkte Kontakt unverzichtbar. Die Spielwarenmesse ist für uns daher weiterhin ein wichtiges Medium, um Innovationen und Neuheiten erlebbar zu machen.

Inwieweit unterstützen Sie speziell den Fachhandel beim Abverkauf (PoS-Aktionen)?

Dennis Gies: Seit Jahren bieten wir maßgeschneiderte PoS-Lösungen – von kompakten 3m²-Displays bis hin zu großflächigen Shop-in-Shop-Konzepten mit bis zu 75 m². Unsere Erfahrung zeigt, dass eine Markenpräsentation ab drei Metern Breite sowie themenspezifische Platzierungen die Abverkaufsquote um bis zu 60 % (like for like) steigern können. Um unsere Handelspartner optimal zu unterstützen, haben wir auf unserem Messestand eine eigene PoS-Beratungsecke eingerichtet. Dort stehen unsere Visual Merchandiser und Marketing-Experten bereit, um individuelle Lösungen direkt mit den Kunden zu entwickeln.

Welche Spielwarentrends sehen Sie für 2025 ganz weit vorne?

Dennis Gies: Oft wird bei Trends nur auf Produkte geschaut, doch der eigentliche Wandel findet woanders statt: Die größte „Konkurrenz“ für unsere Branche sind digitale Medien, die bereits ab drei Jahren Einzug in die Kinderzimmer halten. Gleichzeitig beobachten wir einen Gegentrend – die heutige Elterngeneration legt wieder mehr Wert auf haptisches, edukatives Spielen. Ein echtes Trendprodukt muss also nicht nur unterhalten, sondern Kinder aktiv beschäftigen, ihnen Spaß machen und gleichzeitig einen Lernwert bieten. Genau diesem Ansatz folgen wir mit unserer Leitlinie: Love, Play, Learn.

Gerade im Alter von 0–3 Jahren geht es jedoch nicht um kurzfristige Trends, sondern um grundlegende Bedürfnisse und prägende Entwicklungsschritte – und diese verändern sich, wenn überhaupt, nur evolutionär. Unser Fokus liegt daher auf langlebigen, nachhaltigen und sinnvollen Spielkonzepten, die Kinder in ihrer frühkindlichen Entwicklung bestmöglich begleiten.

Mit welchen Herausforderungen haben Sie derzeit am meisten zu kämpfen?

Dennis Gies: Eine unserer größten Herausforderungen ist die Verlagerung von Produktionskapazitäten nach Europa. 2023 haben wir drei neue Werke in Rumänien eröffnet. Diese effizient in unsere globalen Lieferketten zu integrieren und auf ein wettbewerbsfähiges Produktionsniveau gegenüber China zu bringen, ist eine komplexe, aber spannende Aufgabe. Bei Hape und Toynamics lieben wir Herausforderungen – sie machen uns als Unternehmen nur noch stärker.

Welche „Schlagzeile“ für Toynamics würden Sie sich für 2025 wünschen?

Dennis Gies: „Nicht der Rohstoff entscheidet, sondern der Mehrwert – Hape entwickelt edukative Spielwaren aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen.“ In der Spielwarenbranche – sowohl in der Industrie als auch im Handel – wird oft über Materialien gesprochen: Holz, Plastik, Metall. Doch für den Endkunden steht das nicht im Mittelpunkt. Eltern suchen keine Produkte aus einem bestimmten Rohstoff, sondern Spielzeug, das ihre Kinder begeistert, sie fördert und nachhaltig sinnvoll ist. Genau hier setzt Hape an: Wir entwickeln edukative Spielwaren, die nicht nur aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen bestehen, sondern v. a. einen echten Mehrwert für Kinder bieten.