17.07.15 – BUND/DVSI
Schädliche Chemikalien in Spielzeug
Der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) hat in Spielsachen und Badeartikeln bei einer Stichprobe schädliche Chemikalien entdeckt.
Untersucht hat der BUND Produkte aus den Materialien Plastik, Textil und Leder. Spielzeug wie Figuren und ein Kostüm waren ebenso dabei wie Badeartikel für Kinder. Meist wurden diese in China und Indien hergestellt, aber hierzulande verkauft. Lediglich eines von neun getesteten Produkten war laut BUND gänzlich frei von Weichmachern und anderen Schadstoffen. „Gesetzgeber und Hersteller kontrollieren Kinderprodukte völlig unzureichend, bevor sie in den Handel kommen“, sagte BUND-Chemikalienexpertin Ulrike Kallee. Auch Siegel gäben keine ausreichende Sicherheit.
In fünf von neun Artikeln beanstandet der BUND sogenannte Phthalate. Diese Weichmacher können etwa über den Mund und die Haut aufgenommen werden. Den in der EU-Spielzeugrichtlinie verbotenen Weichmacher DEHP spürte der BUND in einem Produkt mit einem Gehalt über dem Grenzwert von 0,1 % auf. Spuren von polyaromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), die krebserregend sein können, fand man in sechs Produkten. Zwar wurden bei der Stichprobe die einzelnenen Grenzwerte nicht immer überschritten, dennoch befürchtet der BUND einen schädlichen „Cocktail“ durch diverse Alltagsprodukte.
Stellungnahme des DVSI
Der Deutsche Verband der Spielwaren-Industrie (DVSI) äußerte sich zugleich zu der Stichprobe und bemängelte, dass der BUND eigene Kriterien abseits gesetzlicher Regelungen nutze. Zudem betonte man, dass die Sicherheit der Artikel bei den Mitgliedsfirmen des DVSI oberste Priorität einnimmt. Weiter heißt es, dass die Hersteller im Rahmen des Entwicklungsprozesses und darüber hinaus – in der Regel unter Mithilfe eigener Labore oder anerkannter Testinstitute – umfangreiche Tests durchführen, um neben der Qualität auch die Sicherheit ihrer Artikel zu gewährleisten.