05.12.15 – Fachgeschäft des Monats Dezember 2015
Spielkiste Lang – Immer neu begeistern
Mit fränkischer Freundlichkeit – oder treffender: Freundschaftlichkeit – begrüßt Familie Lang die Besucher ihrer „Spielkiste“. Wenige Wochen nach dem Umzug von Küps nach Altenkunstadt steht alles an seinem Platz und macht Lust auf eine Erkundungstour.
Der Duft von Bratwurst und Steak liegt in der Luft, die außerdem erfüllt ist von Gelächter und unzähligen Stimmen von Jung und Alt. Auch die fränkische Bierkultur kommt hier nicht zu kurz, so dass man meinen könnte, man befände sich auf einem kleinen Volksfest. Doch was hier in Altenkunstadt eigentlich gefeiert wird, ist die Neueröffnung der „Spielkiste“. Vor der Glasfensterfront hebt eine mannshohe PLAYMOBIL-Figur die Hand zum Gruß, während auf der linken Seite umgebaute BRUDER-Bagger in einem aufgeschütteten Sandhügel graben. Im Innern des Spielwarengeschäfts tummeln sich mindestens genauso viele Kinder wie davor, und auch ihre Eltern und Großeltern schauen sich neugierig um.
„Am Eröffnungswochenende kamen insgesamt locker 1500 Besucher aus einem Umkreis von 50 km, um mit uns die Neueröffnung zu feiern. Auch der Bürgermeister der Stadt sowie der Geschäftsführer des benachbarten BAUR Versands gaben sich die Ehre und wünschten uns viel Erfolg.“ So erinnert sich Johann Lang, dessen Ehefrau Beate den Familienbetrieb als Inhaberin führt, an den 8. Oktober 2015 zurück, als die „Spielkiste“ am neuen Standort ihre Pforten öffnete. Inzwischen ist fast ein Monat vergangen und der Umzug endgültig abgeschlossen. Michael Lang ist genau wie sein Vater stolz auf das seitdem Geleistete, ergänzt aber, dass das alles nicht ohne den vollen Einsatz der drei Langs und ihrer zwei Mitarbeiterinnen machbar gewesen wäre. „Jetzt hoffen wir, dass wir unsere Arbeitsstunden pro Woche allmählich wieder auf ein normales Maß reduzieren können. Andererseits steht jetzt aber auch das Weihnachtsgeschäft bevor ...“
Alles neu macht der Umzug
Doch auch wenn die Belastung nach dem Umzug groß war, hat Familie Lang die Entscheidung zu keiner Sekunde bedauert. „Ich empfehle jedem Spielwarenfachhändler, der über einen Standortwechsel nachdenkt, ihn auch in die Tat umzusetzen. Denn neu ist immer besser“, unterstreicht Michael seinen Standpunkt. 2006 gründete Beate Lang die „Spielkiste“ in Küps – einer dörflichen ehemaligen Grenzstadt. Eine direkte Autobahnanbindung fehlt in Altenkunstadt zwar nach wie vor, doch liegt das Geschäft jetzt in einem Fachmarktzentrum mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten sowie kostenlosen Parkplätzen auf dem Gelände des ehemaligen BAUR Kaufhauses.
Die bessere Infrastruktur des Standorts ist jedoch nicht dessen einziger Pluspunkt. Darüber hinaus konnten die Langs ihre Verkaufsfläche von knapp 200 auf 250 m² und damit ihr Sortiment von ca. 15.000 auf über 20.000 verschiedene Artikel erweitern. Zu guter Letzt betont Michael Lang, dass die räumlichen Gegebenheiten eine weitaus übersichtlichere Strukturierung ermöglichen, so dass Kunden sich leichter zurechtfinden und mit jedem Besuch eine neue „Spielkiste“ entdecken.
Veränderung weckt Interesse
Bei 20.000 unterschiedlichen Spielwaren ist man als Kunde für diese Struktur auch wirklich dankbar, denn das Sortiment der „Spielkiste“ umfasst Artikel aller großen Marken. Auf deren Präsenz und Sichtbarkeit legen die Langs großen Wert. Dass im Verkaufsraum alles seine Ordnung hat und zumeist nach Hersteller sortiert ist, bedeutet jedoch nicht, dass sich nichts bewegt. Im Gegenteil – Johann Langs Motto lautet: „Stillstand ist Gift für ein Geschäft.“ Sein Sohn stimmt dem zu und betont, dass Veränderung und der Drang zu Neuem von zentraler Bedeutung seien.
Deshalb führe man z. B. prinzipiell kaum Altware. Michael Lang, der sich hauptsächlich um Einkauf und Warenwirtschaft kümmert, ist deshalb darum bemüht, Auslaufmodelle schnellstmöglich reduziert abzuverkaufen, um anschließend Neuware zu ordern. Das auf diese Weise regelmäßig wechselnde Sortiment verleiht dem Geschäft ein immer neues Gesicht. Zudem werden Produkte häufig umgestellt und beispielsweise zu aktuellen Themenwelten gruppiert. Um für seine Kunden immer am Ball zu bleiben und die Veränderungen im Markt frühzeitig zu erkennen, setzt sich Familie Lang intensiv mit den Angeboten der verschiedenen Hersteller auseinander und besucht zudem die Leitmessen der Branche.
Dabei erweist sich auch das gute Verhältnis, das die Langs über Jahre hinweg zu den Vertretern der Spielwarenindustrie aufgebaut haben, als hilfreich. In 90 % der Fälle bezieht die „Spielkiste“ ihre Waren direkt vom Hersteller, weshalb ein unmittelbarer Kontakt zu allen namhaften Firmen besteht. Die damit einhergehende Flexibilität bei der Sortimentszusammenstellung kommt schließlich wieder dem Kunden zugute, der über das ganze Jahr hinweg eine immer neue „Spielkiste“ mit stets aktuellen Angeboten vorfindet.
Service mit Leidenschaft
Letztendlich zielen alle Bemühungen der Langs auf das Wohlbefinden des Kunden ab. Darauf legt Johann Lang besonders großen Wert: „Wir wollen, dass der Kunde bei uns in eine neue Welt eintaucht und sich geborgen fühlt.“ Abschalten vom Alltagsstress und eintauchen in eine entspannte Einkaufswelt – das ist das Ziel. Und erreicht wird es über alle Sinne: Musik für die Ohren, eine helle, aber warme Beleuchtung sowie viele bunte Farben für die Augen und angenehmer Kerzenduft für die Nase.
Kinder erfahren die „Spielkiste“ jedoch vor allem über den Tastsinn, wenn sie mit der „siku Racing-Bahn“ im Eingangsbereich spielen, die Schleich-Figuren befühlen oder eine Probefahrt mit einem Roller oder Bobbycar unternehmen. „Wir müssen besser sein als das Internet.“ Mit diesem Vorsatz begründet Johann Lang den Aufwand, den das Team beim Bestücken der Regale betreibt. Spielwaren, die das erfordern, werden zusammengebaut und zum Ausprobieren aufgestellt. Dies ist eben nur im stationären Handel möglich. Kunden können sich selbst davon überzeugen oder aber die qualifizierte Beratung des Personals in Anspruch nehmen. Aus den Kundengesprächen wird deutlich, dass hier nicht nur profundes Know-how vorliegt, sondern außerdem echtes Interesse an den Wünschen des potenziellen Käufers besteht.
Weitere Anreize schaffen diverse Aktionen, die von Geburtstagskisten über ein Bonus-Punktesystem bis hin zu Rabattgutscheinen reichen. Letztere gibt es bei bis zu 500 ausgewählten Artikeln zu jedem Einkauf ab 50 € in Höhe von 10 % des Betrags dazu. Auf diese Weise will man der Preiskonkurrenz durch das Internet entgegenwirken und gleichzeitig die Kundenbindung vertiefen. In all den genannten Bereichen – Ladenbau, Sortimentsgestaltung, Service und Aktionen – kommt es den Langs im Wesentlichen auf zwei Dinge an: permanente Veränderung und ein freundschaftlicher Umgang mit dem Kunden auf Augenhöhe. Deshalb betritt auch niemand die „Spielkiste“ ohne eine freundliche (und urfränkische) Begrüßung oder verlässt sie, ohne ein hochwertiges Markenprodukt erstanden oder zumindest eine kleine Auszeit vom Trubel da draußen genossen zu haben.
Spielkiste Lang, Altenkunstadt
Gegründet: 2006 in Küps, seit Oktober 2015 in Altenkunstadt
Inhaberin: Beate Lang
Verkaufsfläche: 250 m² (Lager: 225 m²)
Mitarbeiter: Familie Lang und 2 Teilzeitkräfte
Sortiment: Markenspielwaren, Festartikel, Karneval, Halloween
Besonderheit: familiärer Kundenkontakt, Flexibilität bei der Sortiments-/Ladengestaltung, Gutschein-/Rabattaktionen